FC Neunkirch

FC Zürich Frauen

1

83' Riana Fischer

(0 : 0)

20.05.2017 20:00

Meisterschaft

535

Lipo Park, Schaffhausen - Platz 1

Ein offenes Meisterschaftsrennen

NLA-Leader FC Neunkirch und Verfolger FC Zürich trennten sich im Spitzenkampf erneut mit einem 1:1-Unentschieden.

Die Neunkircherinnen Amelia Pietrangelo (links) und Captain Alyssa Lagonia (hinten) im Kampf mit der Zürcherin Sandrine Mauron. Bild Roger Albrecht

Ihr 24. Meisterschaftstor war vielleicht das wichtigste. Nach 54 Minuten brachte Valentina Bergamaschi den FC Neunkirch in Führung – und riss damit die meisten der 535 Zuschauer im Lipo-Park von den Sitzen. Die Italienerin stand im Strafraum goldrichtig, köpfte die Flanke ein, schloss den Konter gegen den FC Zürich erfolgreich ab. Sie lancierte einen Match, der sich in der ersten Halbzeit vor allem zwischen den Strafräumen zugetragen hatte. Das widerspiegelte die immense Bedeutung dieses Spitzenkampfes. Sicherheit statt Spektakel, Vorsicht statt Risiko. Beide Teams neutralisierten sich im Mittelfeld. Für ein Ausrufezeichen sorgte in der Anfangsphase der FCN – namentlich Lucia Ondrusova. Ihre Flanke wurde zum Torschuss und landete am Innenpfosten. Und damit setzte sie ein erstes Ausrufezeichen hinter die in Schaffhausen stattfindende Partie.

Eine, die unscheinbar begann und spektakulär endete. Denn nach Bergamaschis Treffer stellte sich die Frage, wie wertvoll dieser tatsächlich war. Wie kam Neunkirch mit dem Fünf-Punkte-Vorsprung in der virtuellen Tabelle zurecht? Verlieh er dem Leader weiteren Auftrieb? Und vor allem: Wie reagierte Zürich? Mit Vehemenz – um eine kurze Antwort zu benennen. Die Zeit lief zwar für den FCN, aber so lange es nur 1:0 stand, war der Vorsprung nicht komfortabel genug. Zurücklehnen konnte er sich nicht. Genauso wenig wie das das Publikum im weiten Rund. Dessen Nerven wurde im Fortgang der Begegnung arg strapaziert. Durchatmen konnte nun niemand mehr – weder auf dem Rasen, noch auf den Rängen. Und wer kurz zum Sitznachbarn schaute, drohte Entscheidendes zu verpassen. Es war die Zeit des Bangens, des Hoffens, des Nägelkauens. Vor allem für Neunkirchs Fans, deren Blick immer wieder zur Anzeigetafel glitt.

Sie sahen, wie ihre Mannschaft mehr und mehr eingeschnürt wurde. Das Geschehen verlagerte sich zusehends, fand nur noch in der Platzhälfte des FCN statt. Ausser der FCZ-Torhüterin Seraina Friedli waren alle Spielerinnen dort anzutreffen. Intensität und Thrill nahmen weiter zu. Und obwohl Zürich deutlich mehr Ballbesitz hatte, kam es nicht zum Ausgleich. Mehrfach hielt Maria Korenciova in Neunkirchs Tor – bis zur 83. Minute. Dann war sie gegen Riana Fischers Penalty machtlos, obwohl sie die richtige Ecke ahnte. Dem Elfmeter war die wohl umstrittenste Szene des Spiels vorausgegangen. Im Zweikampf mit Lucia Harsanyova war Zürichs Stürmerin Fabienne Humm im Strafraum zu Boden gegangen. Die Folge: Ein Pfiff – und die gelb-rote Karte gegen die vorbelastete Innenverteidigerin des FCN.

Zu zehnt sehnte Neunkirch den Schlusspfiff der mitunter ruppig geführten Affiche herbei. Nach langer Nachspielzeit wurden die Akteurinnen schliesslich erlöst. „Gegen Zürich sind es immer harte und enge Partien“, meinte Abwehrspielerin Monica Mendes. Ihre Kolleginnen und sie haben nie aufgegeben, sagte sie: „Das liegt uns im Blut.“ Trainer Hasan Dracic zeigte sich am Ende des Abends zufrieden. „Das 1:1 ist das richtige Resultat“, erklärte er bei der Analyse. Als Wehrmutstropfen bezeichnete er den verletzungsbedingen Ausfall von Mittelfeldstrategin Sandy Maendly. Wie schnell sie wieder fit ist, wird sich zeigen. Zwei Runden vor Schluss ist das Meisterschaftsrennen nach wie vor offen – bei weiterhin zwei Zählern Vorsprung für den FCN. Zum zweiten Mal innert sieben Wochen trennte er sich mit einem Unentschieden von Zürich. Am nächsten Samstag treffen beide Rivalen im Cupfinal aufeinander. Und dann wird es einen Sieger geben müssen.

Quelle: Schaffhauser Nachrichten (Pascal Oesch)

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