Kinderfussball beim FCN

«Elf Freunde müsst ihr sein»

Dieses Motto kennen alle, die Fussball spielen. Doch manchmal ist es gar nicht so einfach, das umzusetzen, was von den Kinderfussball-Trainern verlangt wird. Gegenseitiges Vertrauen und Spass am Spielen sind wichtige Voraussetzungen dafür.
Fussball ist derzeit überall «in» und schon die Kleinsten wollen nicht nur selber kicken, sondern schon sehr vieles über ihren Lieblingssport wissen. Dazu gehört aber nicht nur ein gesundes Selbstvertrauen, sondern vor allem auch dasjenige in den Trainer und vor allem auch in die zukünftigen Fussballkameraden. Beim Fussballspielen mit Kleinen und Kleinsten sollen Spass und Erlebnisorientierung im Vordergrund stehen. Kinder sind schliesslich keine Mini-Profis, auf die das Training und das Spielsystem der Erwachsenen einfach reduziert werden können. Der Fussballnachwuchs braucht demzufolge massgeschneiderte und vor allem kindgerechte Regeln und Rahmenbedingungen. Sollen sich Kinder im Verein und in ihrer Fussballmannschaft zu Hause fühlen, sind neben den Trainings und Spielen weitere Angebote in verschiedenen – auch gesellschaftlichen – Formen notwendig.

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Auf Team-Spirit angewiesen

Diese hohen Ziele haben sich die Verantwortlichen und Juniorentrainer des FC Neunkirch im Rahmen ihrer vorhandenen Möglichkeiten gesteckt. Doch manchmal ist es auch für die Erwachsenen gar nicht so einfach, dasjenige umzusetzen, was von ihnen verlangt wird. Auch von ihnen aus braucht es das Vertrauen zu den Kindern und den Spass daran, den Kleinen das Fussball-Abc behutsam und wenn immer möglich auch individuell beizubringen. Gegenseitiges Vertrauen zwischen Trainer und Kind, zwischen Kicker und Übungsleiter sowie zwischen den Kindern untereinander müssen zuerst einmal erarbeitet werden. Ist dies geschafft, wächst der Spass am Trainieren und Spielen beinahe wie von selbst. Der Teamgeist ist eine gute Voraussetzung für das gemeinsame Wachsen in einem Verein. Und dieses wiederum eine Voraussetzung für künftige Erfolge. Übrigens: Auch die Erwachsenen und Profis sind auf diesen Team-Spirit angewiesen, um im Beruf und Sport erfolgreich zu sein.

profifoto.ch - Michael Kessler

Spass und Erlebnisorientierung

Um den fachlichen Anforderungen zu genügen, werden die Juniorentrainer in entsprechende Kinderfussball-Kurse geschickt. Nach einer Einführung in die Methodik werden technische und taktische Inhalte in exemplarischen Trainingseinheiten spielorientiert vermittelt. Ob Dribbling, Passspiel, Abwehr, Angriff, Zweikampf oder Deckung: die im Kurs vorgestellten Trainingseinheiten und -möglichkeiten werden danach dem Nachwuchs im FC Neunkirch vermittelt. Der Gedanke «Spass und Erlebnisorientierung» soll Training und Wettkampf bestimmen. Im Mittelpunkt steht dabei immer der Umgang mit dem Spielgerät Ball. Kinder wollen nämlich spielen, spielen und nochmals spielen. Beim FC Neunkirch natürlich Fussball. Sie suchen Spass und Freude im Spiel und im Umgang mit dem runden Leder. Entsprechend soll auch die Trainingsgestaltung sein. Monotone Übungseinheiten wie sie noch oft im Erwachsenentraining zu sehen sind, gehören bei den Kindern längst zur Vergangenheit.

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Individuelle Trainingseinheiten

Den Fantasien der Kinderfussball-Betreuer, wie sie ihre wöchentlichen Trainings gestalten, sind keine Grenzen gesetzt. Deshalb wird ein neutraler Betrachter auf dem Sportplatz «Randenblick» selten bis gar nie einheitliche Übungen der einzelnen Mannschaften sehen. Die Spielsammlungen für das Aufwärmtraining, die kleinen Wettkampfspiele, die Hallenspiele im Winter, die Aufwärmdrills, die Koordinationsübungen, die Übungen für das Ballgefühl und Dribbling, Jonglieren, Ballannahme und Ballmitnahme, Passen, Kopfball, Torschuss etc., sind in ihrer Anzahl beinahe unbegrenzt. Dies passiert aus Gründen der Individualität. Jeder einzelne Kicker, jede Fussballspielerin, jedes Team ist in den Grundsätzen und sportlichen Veranlagungen verschieden. Infolge der eigenen vorhandenen Möglichkeiten versuchen deshalb alle Trainerinnen und Betreuer, ihr Trainingsprogramm auf ihre Mannschaft abzustimmen. Das Individuelle hat deshalb schon längstens beim FC Neunkirch Einzug gehalten.

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Soziale Kontakte sehr wichtig

Gerade die Kinder suchen vor allem auch soziale Kontakte, wollen Freundschaften mit anderen eingehen. Sie wollen gemeinsam und mit anderen spielen. Ein Grundbedürfnis, das sich daheim (leider) nicht immer realisieren lässt. Entsprechend wichtig sind deshalb auch die Kontakte der Trainer zu den Eltern. Für die Jungkicker ist es mitentscheidend, dass das persönliche Umfeld – Vater, Mutter, Geschwister, Freunde, Verwandte und Bekannte – so oft wie möglich dabei sind und mithelfen (Begleitung der Kinder an die Spiele; Waschen der Tenues; Aufmunterung der Jungkicker, wenn es einmal nicht so rund läuft, wie es soll; Motivation der Kinder, auch wenn dann und wann der persönliche «Verleider» dazwischenfunken will; das gemeinsame Lösen allfällig vorhandener Probleme der Heranwachsenden, etc.). Deshalb wird beim FC Neunkirch versucht, die wichtigsten Bezugspersonen in den Kindersport mit einzubeziehen. Entsprechende Anlässe – sportliche und gesellschaftliche – werden mit dem ganzen Verein oder auch nur mit dem eigenen Team organisiert.

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Immer wieder lohnenswert

Gewiss gäbe es noch eine Fülle weiterer Möglichkeiten, sich über eine Zusammenarbeit im Sinne der Kinder und deren sportliche und gesellschaftliche Entwicklung auszulassen. Das Wichtigste bleibt in jeder Hinsicht das einfühlsame Miteinander. Die Zusammenarbeit von Funktionären, Kinderverantwortlichen und Eltern birgt nur Vorteile für die Kinder in sich und bildet einen wesentlichen Grundstein für den zukünftigen Erfolg der Juniorenmannschaften. Der Fortschritt eines Teams darf aber nicht ausschliesslich anhand von Resultaten gemessen werden. Juniorenmannschaften sind die Zukunft eines jeden Vereins, jedoch nicht, weil sie so schnell wie möglich die erste Mannschaft verstärken müssen, sondern weil sie sich im Verein wohl fühlen sowie Spass und Freude an ihrem Sport gewinnen sollen. Unter diesem Aspekt lohnt es sich immer wieder aufs Neue, in den Nachwuchs einiges an gutem Willen und Ideen zu investieren.

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