Martina Rytz rückte gegen den FC Neunkirch immer wieder im Mittelpunkt des Geschehens. Die Torhüterin des SC Derendingen Solothurn bewahrte die Gäste vor einer höheren Niederlage, war ihrem Team ein sicherer Rückhalt und gab ihm Stabilität. Rytz hatte massgeblichen Anteil daran, dass der Aufsteiger bis in die Schlussphase nur 0:2 zurücklag. Ein Kaltgetränk, das ihr von einem Zuschauer angeboten wurde, lehnte sie allerdings dankend ab. „Nach dem Spiel“, sagte sie schmunzelnd. Für sie war es ein arbeitsintensiver Abend – über die gesamten 90 Minuten. Das akzentuierte sich bei der Analyse von Neunkirchs Lucia Ondrusova. „Wir sollten sicher zehn Tore schiessen“, meinte sie und fasste den Match damit treffend zusammen. Der FCN sündigte im Abschluss, liess zahlreiche Möglichkeiten liegen.
Der Tabellenletzte Derendingen Solothurn wehrte nach Kräften. Und dabei kam ihm das holprige Terrain auf dem Sportplatz Randenblick entgegen. Denn dieses verhinderte, dass sich Neunkirch im ersten „echten“ Heimspiel des Jahres vollends entfalten konnte. Der Leader führte zwar die technisch feinere Klinge, konnte daraus aber keinen Profit schlagen. Ballbesitz und Chancenplus zum Trotz – zur Pause führte der FCN lediglich 1:0. Valentina Bergmaschi hatte den bis dahin einzigen Treffer erzielt. Sie verwertete einen Querpass Amelia Pietrangelos im Fünfmeterraum. Die beiden waren es dann auch, die für die weiteren Tore in dieser Begegnung besorgt waren. Bergamaschi baute ihr Saldo auf 20 Saisontreffer aus. Ein weiterer lag für sie am Samstag im Bereich des Möglichen, doch ihr Elfmeter landete am Pfosten.
Mit diesem Versuch war sie allerdings in bester Gesellschaft: Nicht weniger als vier Schüsse Neunkirchs landeten an der Torumrandung – allein zwei davon gingen auf das Konto von Patricia Hmirova. Sie illustrierten, wie deutlich das Ergebnis hätte ausfallen können. „Das war sicher nicht unsere beste Leistung“, meinte Captain Alyssa Lagonia. Sie sprach von den Unterschieden zwischen Kunst- und Naturrasen und richtete den Blick umgehend nach vorne. Namentlich auf die in Kürze beginnende Finalrunde, die ihre Kolleginnen und sie als Tabellenführer in Angriff nehmen. „Der erste Platz gibt uns ein gutes Gefühl“, zeigte sich Lagonia überzeugt. Nur davon kann sich der nach wie vor von Verletzungen geplagte FC Neunkirch noch nichts kaufen. Es zeichnet sich ab, dass die Meisterschaft zwischen ihm und Titelverteidiger Zürich entschieden wird. Sie sind Verfolger Basel auf neun und sieben Punkte enteilt.
Quelle: Schaffhauser Nachrichten (Pascal Oesch)