Viel Ballbesitz ist nach wie vor kein Garant für Punkte.
Neunkirch startete spielerisch besser in die Partie und liess gegen die tiefstehenden Steiner vorerst den Ball sicher in den eigenen Reihen zirkulieren. Trotz dieser Überlegenheit im Mittelfeld konnten die Klettgauer in den ersten 45 Minuten keine nennenswerte Torchance kreieren. Das Heimteam stand in den letzten 30 Metern vor dem eigenen Tor sehr kompakt und gewann in dieser Zone fast sämtliche Zweikämpfe. Mit dieser Taktik und einzelnen schnellen Konterangriffen überrumpelten die Steiner zweimal gekonnt die teils überforderte Defensive der Gäste. So in der 16. Minute mit einem Konter über die linke Seite, einer präzisen Flanke zum zweiten Pfosten wo ein weiterer aufgerückter Stürmer per Kopf das 1:0 erzielte.
12 Minuten später eine filmreife Kopie des ersten Tores, nur diesmal abgeschlossen per Fuss zum niederschmetternden 2:0 für die Heimmannschaft. Nicht dass die Neunkircher den Kampfgeist vermissen liessen, sondern eine Fülle von Fehlzuspielen und ziellosen weiten Zuspielen über die ganze Spielzeit vermiesten dem Gasttrainer den Abend gehörig.
Noch vor der Pause reagierte dieser mit der Hereinnahme von Gysel für Weber, was die Stabilität im Mittelfeld festigte aber an der Ideenlosigkeit der Gäste nichts änderte.
Nach der Pause keimte beim Neunkircher Anhang so was wie Hoffnung auf, sahen sie doch ein verbessertes Passspiel und einige gelungene Aktionen, die schon nahe an Torchancen kamen. Die Einwechslung von Niedrist erzeugte mehr Druck über die Aussenbahn, fruchtete aber immer noch nicht zum erhofften Anschlusstreffer. Im Gegenteil, ein fataler Ballverlust im Mittelfeld ermöglichte der Heimmannschaft einen weiteren schnellen Gegenstoss und der dritte Treffer im gleichen Muster der ersten zwei Tore war Tatsache. Ein Nackenschlag par Exellance für die aufopfernd kämpfenden Neunkircher.
Die Überlegenheit der Gäste im Mittelfeld wurde noch offensichtlicher, sicher auch weil sich die Steiner noch mehr zurückzogen. Es häuften sich vielversprechende Torraumszenen, die aber vorerst alle in der vielbeinigen Steiner Defensive oder am stark spielenden Torhüter hängen blieben. Ein Eckball von Timo Wehrli in der 80. Minute erreichte Joel Wehrli und endlich gelang diesem nach einer schönen Einzelleistung den längst fälligen Anschlusstreffer zum 3:1. Leider zu spät für eine positive Resultatkorrektur, obwohl auch die mitgereisten Fans immer noch nicht aufgaben.
An diesem Abend auf Gegnersplatz, haben die jungen und älteren Neunkircher Kicker eine gehörige Portion Lehrgeld bezahlen müssen….mit Sicherheit ein Spiel zum abhaken und auch um die nötigen Schlüsse für die kommenden Partien zu ziehen. (Mü)
Telegramm
Tore: 16’ 1:0, 28’ 2:0, 52’ 3:0, 80’ 3:1 Joel Wehrli (T. Wehrli)
Aufstellung: Callegari, Sollberger, Furlan, Jacquerod, F. Graf, Y. Graf (46. Niedrist), T. Wehrli, Weber (42. Gysel), Joel Wehrli, Kabashi, K. Brägger
-Tanner, S. Graf ohne Einsatz
-Abwesend/verletzt: Anderegg, Bevilacqua, R. Brägger, Fischer, Kieslinger, Schneider, Schöttli, Joris Wehrli, Wildberger
-Gelbe Karten: Furlan