Mit einem 5:1-Sieg gegen Lugano zog der FC Neunkirch gestern erneut in den Halbfinal des Cups ein.
Erst nach dem Seitenwechsel löste sich der Knoten in Neunkirchs Spiel. Lange Zeit taten sich die Gastgeberinnen auf dem Kunstrasen des Bühlplatzes schwer, mühten sich gegen ein aufsässiges Lugano ab und kamen kaum zu Möglichkeiten. Die Tessinerinnen betrieben in diesem Cup-Viertelfinal ein aggressives Pressing: Sie standen hoch, störten früh, liefen viel. Eine Taktik, die ihnen aber auch Opfer forderte. Jenes von Lauren Curtin etwa, die in der linken Aussenverteidigung spielte – anstatt wie gewohnt im Mittelfeld. Ihr Aktionsradius war dadurch eingeschränkt und in offensiven Belangen konnte die Amerikanerin keine Stricke zerreissen. Dafür bremsten ihre Kolleginnen und sie den FCN aus. Zumindest vorerst.
Denn nur zwei Minuten nach der Pause gelang Neunkirch der wegweisende zweite Treffer. Die über die rechte Seite lancierte Yasmin Bunter lief durch und reüssierte mit einem Schuss in die tiefe Ecke. Ihr Tor ebnete den Weg in einen flüssigeren und unterhaltsameren zweiten Durchgang. Neunkirch kombinierte jetzt mit mehr Stilsicherheit, liess den Ball laufen, kaufte einem müder werdenden Lugano den Schneid ab. Die Tessinerinnen kamen kaum mehr aus der eigenen Feldhälfte heraus. «Im Abschluss fehlte uns in der ersten Halbzeit die Entschlossenheit», konstatierte Mittelfeldspielerin Sandy Maendly. Und der Sportchef Beat Stolz schob nach: «Wichtig war, dass wir wieder Tore geschossen haben. Vor allem als Signal an unsere Gegner.» Ihm habe im Auftritt seines Ensembles jedoch die Leidenschaft gefehlt, meinte er.
Mit dem 5:1-Sieg erreichte Neunkirch zum dritten Mal in Folge den Cup-Halbfinal. Auf wen es dort trifft, wird heute ausgelost. Zürich, YB und Yverdon heissen die möglichen Gegner. Nebenbei glückte dem FCN noch der Auftakt in die englische Woche. Diese wird am Mittwoch mit dem Meisterschaftsbetrieb fortgesetzt. Der NLA-Leader gastiert dann beim Achtplatzierten Staad (Sportplatz Bützel, 20.00 Uhr). Um Verfolger und Titelverteidiger Zürich auf Distanz zu halten, mag es dort keinen Ausrutscher leiden.
Quelle: Schaffhauser Nachrichten (Pascal Oesch)