Der FC Neunkirch tat am Pfingstsamstag das, was er in dieser Saison fast immer tat: Er gewann – und sicherte sich eine Woche nach dem Cupsieg auch den Schweizer Meistertitel. Gegen Lugano hätte ein Unentschieden gereicht, aber der FCN liess im Lipo-Park nichts anbrennen. Vor 585 Zuschauern gewann er 3:0. Nach harzigem Beginn erzielten Paula Serrano, Amelia Pietrangelo und Monica Mendes die Tore. Sie setzten den Schlusspunkt hinter ein aussergewöhnliches Championat 2016/2017: In wettbewerbsübergreifend 29 Pflichtspielen verlor Neunkirch genau ein einziges Mal – im März gegen die YB-Frauen.
Allen Widrigkeiten zum Trotz beeindruckte der neue Meister mit absoluter Konstanz. Selbst als im Frühjahr die Verletzungshexe zuschlug, brach der FCN nicht ein. Widerstandskraft und grosse Solidarität zeichneten das Team aus. Eine verschworene Einheit, die stets dann zu ihrer besten Leistung fand, wenn es darauf ankam. Zwei Namen müssen im internationalen Ensemble aber dennoch hervorgehoben werden. Die Torhüterin Maria «Majka» Korenciova, die im Sommer vom Bundesligisten SC Sand zu Neunkirch gewechselt hatte. Sie entpuppte sich als klare Verstärkung auf der Goalieposition. In 23 NLA-Partien musste Korenciova nur zehn Gegentore hinnehmen. Ihr Gegenpart in offensiven Belangen war Valentina Bergamaschi. Sie traf im selben Zeitraum 24 Mal – mehr als jede andere Spielerin in der NLA. Vor der Saison aus Lugano verpflichtet, erfüllt Bergamaschi alle Erwartungen.
Den Double-Gewinn mit Cup- und Meistertitel innert Wochenfrist allein an diesen zwei Namen festzumachen, wäre indes ungerecht. Viele Rädchen in Team, Staff und Club griffen ineinander, damit diese historischen Erfolge möglich wurden. Und so brach Neunkirch die Dominanz des FC Zürich, nachdem dieser zuletzt fünfmal hintereinander Meister geworden war.
Quelle: Schaffhauser Nachrichten (Pascal Oesch)