Geschrieben von Brünooo (noch immer fassungslos ob dem Geschehenen)
Das Kuriositäten-Buch der FCN-Senioren wurde am vergangenen Freitag in der Schelmen-Grube zu Stammheim gleich um mehrere Kapitel erweitert. Schlussendlich konnten die alten Mannen des FC Neunkirch etwas glücklich als Sieger vom Platz gehen und sind bereit fürs Cup-Halbfinale vom kommenden Mittwoch gegen den gleichen Gegner auf dem Sportplatz Randenblick in Neunkirch.
Nun aber der Reihe nach. Wie meistens war der Weg nach Stammheim eben doch weiter als in Erinnerung. Kumuliert mit einer längeren Umkleide-Phase und der gewohnt knisternden Ansprache von Coach Beni betraten wir um 19.48 Uhr das Spielfeld. Einmal hin & her, zweimal dehnen und schon bat der Schiri um 19.55 Uhr zum Anpfiff.
Obschon die technischen Fähigkeiten der FCN-Senioren natürlich hoch einzustufen sind, stellte uns das ungewohnte Geläuf auf Kunstrasen doch vor erhebliche Probleme. So war es irgendwie nur eine Frage der Zeit, bis die Einheimischen eine von zahlreichen Chancen zur 1:0 Führung nutzten. Eine erste Halbzeit zum Vergessen neigte sich schon bald dem Ende zu, als plötzlich die halbe Flutlicht-Anlage ihren Geist aufgab. Wie eine Horde Hühner im Dunkeln blieben wir FCN-Senioren einfach stehen. Die Stammemer hingegen spielten weiter und erzielten so relativ ungestört den zweiten Treffer. Zum Erstaunen aller, sollte dieses Tor sogar zählen. Doch Riku der Regelkenner packte einen legendären Satz aus, der alle beeindruckte: «in den Regeln steht irgendwo, dass das so nicht zählen darf»! Ein Raunen ging über den Platz ob derart grossartiger Regelkenntnisse und tatsächlich, das Tor wurde nicht gewertet. Evtl. war aber auch der gegnerische Captain massgebend, denn er bat den Schiri darum, das Tor nicht zu zählen. Ein sportlich sehr faires Verhalten.
So landeten wir ein paar Minuten früher in der Kabine und warteten gespannt darauf, ob das Licht wieder angehen werde. Und nun folgte der grosse Auftritt von Flo. In einem Mix aus Motivation, Enttäuschung und deftigen Unmut knallte er eine Ansprache in bester Uli-Höhnes-Manier in den Raum, dass wir kaum realisierten, was da gerade abging.
Nun denn, es nützte! Denn plötzlich stand da eine andere Neunkircher-Mannschaft auf dem Platz. Laufbereitschaft und Einsatzwille waren plötzlich da und so kamen wir endlich in die Zweikämpfe. Auch zu erwähnen ist an dieser Stelle die taktische Umstellung, die Coach Beni ebenfalls zur Pause vornahm. Die grosse Erfahrung in diesem Bereich ist schlichtweg unglaublich.
Grossartige Chancen konnten wir uns leider noch immer nicht erspielen, aber da ist ja noch die grosse Stärke bei Standards, die wir jederzeit in die Waagschale werfen können. Und genau so ein scharf getretener Flo-Eckball landete via Torwart-Handschuhe auf Riku’s grossem Zeh Schuhgrösse 52 und so im Tor. Und Zack waren wir zurück im Spiel. Wiederum nur kurze Zeit später führte wiederum eine Flo-Ecke um viel umjubelten Siegtreffer. Rullo nahm das Ding volley und versenkte unhaltbar.
Und schon war Schluss. Irgendwie konnten wir unser Glück kaum fassen und die Stammemer haderten, respektive wussten irgendwie nicht so recht wie und warum sie dieses Spiel noch verlieren konnten.
Zufrieden bei Cipollata-Bratwürstchen und Bier mussten dann schon noch einige Fragen geklärt werden:
- Hat Fabrizio tatsächlich mit seinem Austreten einen Kurzschluss in der Flutlichtanlage ausgelöst?
- Wie kann ein Spiel mit einem Pausenrückstand von 2:0 noch 1:2 gewonnen werden?
- Wie viele Kröten durfte Timo beim Paarungs-Ritual beobachten, als er den Ball zum siegbringenden Eckball in den tiefen Sümpfen der Schelmengrube suchte?
- UND: löste der Mosci-Fallrückzieher seismographische Aktivitäten beim CH-Erdbeben-Dienst aus?
Fragen über Fragen, die vermutlich für immer unbeantwortet bleiben. Aber wer weiss. Wer kommenden Mittwoch den Weg auf den Sportplatz Randenblick findet, um uns gegen den FC Stammheim im Cup-Halbfinal des SH-Cups zu unterstützen, dem beantworten wir evtl. die eine oder andere davon.
Wir freuen uns auf grossartige Unterstützung.