Hätte die Partie erst in der zwanzigsten Minute begonnen, so hätten die neunkircher Juniorinnen und Junioren ein Sieg nach Hause gefahren. Hätte, wäre, wenn So resultierte eine vermeidbare 5:10-Heimniederlage gegen den FC Ramsen, mit der Erkenntnis, dass die Mannschaft nach einem verhaltenen Beginn zu einer erheblichen Steigerung fähig ist.
Der Anfang war bitter. Die Köpfe und Beine schienen in der abendlichen Hitze noch nicht richtig bereit zu sein, schon profitierte die ramsener Spitze vom originellen, aber leider wenig wirkungsvollen, Stellungsspiel des Heimteams. Clever, jedoch auch etwas fantasielos setzten die Gäste immer wieder die wirblige Nummer 7 mit Kontervorstössen ein. Mal um Mal gelang es den ramsener Stürmern sich im Rücken der aufrückenden Verteidiger des FC Neunkirch davon zu schleichen. So stand es nach knapp 15 Minuten 0:5, nach 20 Minuten gar 0:7. Dennoch konnte der FC Neunkirch durch Einzelvorstösse auch wenige Chancen verzeichnen, die leider ungenutzt blieben. Nicci, der Torwart der ersten Hälfte konnte sich mit tollen Paraden auszeichnen.
Wer nun gedacht hatte, die neunkircher Junioren und Juniorinnen würden nun aufstecken und sang- und klanglos untergehen, sah sich getäuscht. Von Hinten bis Vorne ging ein Ruck durch die Mannschaft. Plötzlich agierten die Spielerinnen und Spieler konzentriert und organisierten ihre Abwehrreihen besser. Sie stellten sich auf die schnellen Sturmspitzen des gegnerischen Teams ein, so dass dies nur noch wenig gelang. Mit gutem Kombinationsspiel wurden Chancen erarbeitet. Bis zur Halbzeitpause wurde eine Resultatkorrektur auf 2:7 erzielt. Ein weiteres Tor wurde nach einem Lattenknaller nur knapp verpasst.
Die Pause war zur Erholung in der spätsommerlichen Hitze dringend nötig. Gestärkt und auf die Spielanlage des Gegners eingestellt wurde die zweite Hälfte in Angriff genommen. Zwar nutzte die flinke Nummer 7 des FC Ramsen erneut zwei Abstimmungsschwächen auf der rechten Abwehrseite aus. Aber wieder vermochte der FC Neunkirch zu reagieren. Mit viel Einsatz, schönen Pässen und wirbligen Dribblings erarbeiteten sich die neunkricher Jungs und Mädels ein deutliches Chancenplus und stellten zwischenzeitlich auf 5:9. Ein weiterer Konter des FC Ramsen besiegelte den Schlussstand von 5:10. Der Goalie der zweiten Halbzeit, Fiona, zeigte, wie ihr Vorgänger, eine bravouröse Leistung und vermittelte mit ihren Hechtparaden und ihren Zurufen die nötige Sicherheit für ihr Team.
Nimmt man jedoch das Spiel nach zwanzig Minuten, so wäre es 5:3 gestanden. Für uns bedeutete das Spiel ein Lehrstück für unsere gestaffelte Abwehrreihe, aufzurücken und dennoch den Gegner (im Rücken) nicht aus den Augen zu verlieren. Wie wichtig das Stellungsspiel dabei ist, zeigte sich Mal um Mal. Es spricht für den Elan und die Aufmerksamkeit der neunkircher Ea-Junioren und -Juniorinnen, dass sie sich nach dem grossen Rückstand aufgerappelt haben und dass sie das Konterspiel dank guter Organisation und dem Reden miteinander mehr und mehr in den Griff kriegten – ohne auf Manndeckung umzustellen. Eine Freude war es auch zu sehen, dass der linke Fuss vermehrt im Passspiel und für den Torschuss eingesetzt wird.
Für Fiona und Mario bedeutete es das erste Spiel im 7-er-Fussball. Beide konnten sich bereits als Torschützen hervortun. An dieser Stelle möchte ich aber den Einsatz der ganzen Mannschaft hervorheben: sie haben gekämpft und immer wieder das Passspiel gesucht. Denn der letzte Pass ist genau so wichtig wie der Torschuss. Mit vier Torschützen bei fünf erzielten Toren zeigt sich, dass alle bemüht sind, die Stürmer mit guten Bällen zu bedienen. Mit etwas mehr Wettkampfglück und vor allem mit der Wachsamkeit von Anfang an, wäre heute mehr drinnen gelegen.
geschrieben von Gregor Wanner