Der Fussballtraum geht weiter
Im Herbst 2003 startete die Frauen des FCN durch. Seither reiht die Truppe Erfolg an Erfolg. Mit dem U18-Stützpunkt wird ein neues Kapitel Fussballgeschichte geschrieben.
Die Erfolgsgeschichte der Kickerinnen liest sich wie ein Traum. Meisterinnen im Siebner- (B7) sowie im Neunerfussball (B9) und aktuell Rang zwei hinter YF Juventus Zürich (A9). Dabei scheint das vorhandene Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. Der Traum vom Elferfussball und damit über das ganze Spielfeld spielen zu können, schien Illusion zu bleiben. Zwar wussten die Frauen, die einige Auswahlspielerinnen in ihren Reihen wissen, dass der FCN das Gesuch für den U18-Stützpunkt einreichte, doch die Internetsuchen, ob alles auch Realität werden könnte, blieb erfolglos. Dabei war es drei Wochen lang das bestgehütete Geheimnis der FCN-Verantwortlichen, die mit der Neuigkeit zuwarteten, um die Katze beim Sponsorenanlass in einem gebührenden Rahmen aus dem Sack zu lassen. Dabei hatten sie das Glück des Tüchtigen, dass der Fussballverband in dieser Zeit noch nichts veröffentlichte.
Enormer Wachstum
Bevor die FCN-Frauen aber jubeln konnten, stellten sie den über 100 Zuschauern bei 4:0-Sieg über Niederweningen ihr Können unter Beweis. Als Geschenk wurde am Abend den Fussballerinnen eine Tafel überreicht, die offiziell verkündet: «U18 Wir sind dabei!» «Das Wachstum im Frauenfussball ist enorm», verriet Trainer Beat Stolz, «und die Leistungsdichte wächst.» In den letzten Jahren erfolgte eine Steigerung von 35% bei den lizenzierten Spielerinnen. Die Talentschmiede vom «Randenblick» blieb auch beim Verband nicht unbemerkt. Dieser reagierte nun mit der Lizenz des U18-Stützpunktes in Neunkirch. Dies kommt einer Überraschung gleich, denn mit diesem Entscheid hatten z.B. Stäfa und Männedorf das Nachsehen. Gleichzeitig haben nun die «Talente aus dem Norden» die Gelegenheit, in der Nähe trainieren zu können.
Bis zu vier Trainings
Hinter dem Städtli wird in Sachen Frauenfussball und Talentförderung Hervorragendes geleistet. Neben den Leistungen der Kickerinnen, liegen die Erfolge dem Trio Beat Stolz (Cheftrainer), Debora Gysel (Assistenztrainerin) und Kate Reichenberg (Fitness/Kraftbereich) zu Grunde. Mit dem U18-Stützpunkt wird in Zukunft aber bei Neunkirchs Frauen dafür gesorgt, dass durch das Beherrschen der Gegnerinnen im Neunerfussball kein «Verleider» aufkommt. Die Leistungsbereitschaft der Spielerinnen ist enorm. Bis zu vier Trainings absolvieren die Kickerinnen pro Woche. Diese Freiwilligkeit muss bei vielen Fussballern erst einmal gesucht werden. Der Leitsatz des Trainerstabes «aus motivierten Juniorinnen wird durch Fordern und Fördern ein starkes Team» schlägt sich im Erfolg nieder. Auch neben dem Platz bilden die Juniorinnen eine verschworene Einheit.
Auch die Region profitiert
Die U18-Teilnahme bedeutet für die Spielerinnen auch, sich für höhere Aufgaben z.B. den Sprung in eine Auswahlmannschaft oder in ein Nationalligateam zu schaffen zu empfehlen. Aufgrund des bisher Geleisteten ist die Nomination des FCN für den Stützpunkt äusserst verdient. Die begeisterten Fussballerinnen nehmen dafür gerne weite Reisen, z.B. nach Luzern, Lugano und Bern, in Kauf. Und wenn die Gegnerinnen auf dem «Randenblick» auflaufen, kommt überdies hinaus auch die Region Klettgau in den Genuss zusätzlicher Publizität.
(Der Artikel erschien am 15. Juni 2005 im Schaffhauser Bock)
geschrieben von Marcel Tresch