Stimmen zum Spiel und zum Cupsieg

Egal, mit wem man nach dem Cupsieg sprach, zwei Punkte wurden stets hervorgehoben: einerseits die starke Leistung des Kollektivs, mit der Neunkirch den FC Zürich niedergerungen hatte, und andererseits das nächste Ziel, auf das sich der FCN nun fokussiert. Dieses heisst Meistertitel. Spätestens nächsten Samstag werden die Würfel im NLA-Spielbetrieb fallen. Vorerst geht es jedoch darum, den Moment zu geniessen. «Wir haben bis zum Schluss immer positiv gedacht», sagte Captain Alyssa Lagonia nach dem Spielende. Sie stand auf dem Rasen der Bieler Tissot-Arena und liess den Match Revue passieren. Zürich sei ein starker Gegner gewesen, betonte sie und schob nach: «Aber wir wollten unbedingt gewinnen.»

Vier Freundinnen und die Trophäe: (von links) Sandy Maendly, Paula Serrano, Martina Capelli und Valentina Bergamaschi vor dem FCN-Fanblock im Bieler Stadion. Bild: Pascal Oesch

Von einem «extrem schönen Gefühl» sprach die Torhüterin Maria Korenciova. Sie habe sich beim gehaltenen Elfmeter auf ihre Intuition verlassen, erklärte sie. «Das Wichtigste war aber, dass wir geschossen haben, ohne Nerven zu zeigen», sagte Korenciova. Sie war während der Begegnung immer wieder von Krämpfen geplagt, sodass sie mit der Zeit die Abstösse nicht mehr selbst ausführen konnte. Die FCN-Torhüterin blickt indes bereits vorwärts: «Eines von zwei Zielen ist geschafft. Am Mittwoch erwartet uns das nächste schwierige Spiel.» Für Pa­tricia Hmirova, Schützin des siegbringenden Penaltys, lag dem Triumph die Arbeit des ganzen Teams zugrunde. Ihren Beitrag wollte die Mittelfeldspielerin nicht überbewerten. «Ich wollte ein Tor machen. Das war super für mich», sagte sie während der ersten Feierlichkeiten in den Katakomben des Stadions. Diese wurden nach der Rückkehr in Neunkirch fortgesetzt: zuerst beim Empfang im Restaurant «Gmaandhuus 8213», dann im Festzelt des Turnfestes.

Die Siegesfeier: Lucia Harsanyova (mit Pokal und Mikrofon) profiliert sich auf der
Bühne des Turnfestzeltes in Neunkirch als Cupsieger-Vorsängerin. Bild: Pascal Oesch

Dort zeigte die Verteidigerin Lucia Harsanyova Entertainerqualitäten – und intonierte lauthals Andreas Bouranis «Auf uns». Übertreiben wollten es ihre Kolleginnen und sie angesichts der englischen Woche allerdings nicht. «Ein wenig Party machen ist heute erlaubt», wie es Captain Lagonia formulierte. «Zu Einsatz und Leistung kann ich der Mannschaft nur gratulieren», betonte Trainer Hasan Dracic. Und Teammanager Heinz Rähmi sagte: «Ich gönne es den Spielerinnen von ganzem Herzen.» Für Beat Stolz, den Sportchef und langjährigen Macher, überwog am Ende eines grossen Tages die Freude am Sieg. «Dahinter steckt viel Arbeit, die über Jahre geleistet wurde. Wenn man so etwas erleben kann, ist das sensationell», fand er und erzählte, dass er von Anfang an mit einem Penaltyschiessen gerechnet habe. In der Stunde des Sieges betonte er aber auch: «Wir haben heute Glück gehabt.»

Quelle: Schaffhauser Nachrichten (Pascal Oesch)

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