Wenn einem das Glück so hold war, wie dies den Klettgauerinnen geschehen in der ersten Halbzeit des Spiels gegen Bülach, so muss man enttäuscht sein, wenn das Spiel doch noch verloren geht.
Die Partie begann nicht gerade freudig, auch wenn Sarina de Almeida Franco bereits in der 6. Minute, nach einem schwach getretenen Freistoss zufällig zu einer Torchance kam, welche sie aufgrund der zu langen Reaktionszeit ungenutzt lassen musste. Denn bereits zwei Minuten (8.) später enteilte die Bülacherin Vanessa Jordi der Verteidigung und schoss mit einem platzierten Flachschuss das 0:1.
In den nächsten Minuten wog das Spiel hin und her und beide Mannschaften kamen dabei zu Chancen, so eine Minute nach dem Führungstreffer, als Sara Stolz sich rechts durchtankte und scharf zur Mitte flankte, welche jedoch von der hervorragend positionierten Nummer 4 der Gäste weggeköpft wurde. In die gleiche Phase kamen die Unterländerinnen jeweils zu guten Schüssen, welche von Sandra Bruderer sicher gehalten wurde.
Ab der 25. Minute übernahmen die Einheimischen das Spieldiktat und kamen zu vermehrten Tormöglichkeiten durch Sara Stolz mit einem satten Schuss, durch Fränzi Frauenfelder, welche alleine auf die Torfrau aus Bülach zulaufen konnten, den Ball aber noch von einer Verteidigerin vom Fuss nehmen lassen musste, bevor sie abschliessen konnte und weiteren erfolgsversprechenden Chancen welche leider ungenutzt wurden.
So war es schlussendlich ein Elfmeter, der zum verdienten 1:1 führte, wobei der Penaltyentscheid eher zu grosszügig ausfiel, da Sarina de Almeida den Ball zu weit vorgelegt hatte und so die Torfrau mit ihrer Intervention zu hart bestraft wurde. Joana Schmidlin nahm das Geschenk dankend an und versenkte den Penalty sicher in der rechten Torecke.
Im Weiteren beherrschten die Einheimischen das Spielgeschehen klar, da die Gäste stark abbauten und so den Neukirchnerinnen mehr Raum liessen, welchen sie in der 40. Minute erneut nutzen, als bei einem Angriff die Gästeverteidigerin den Ball an der Strafraumgrenze nur noch mit der Hand spielen konnte, was zu einem zweiten Elfmeter führte, den wiederum Joana Schmidlin in der gleiche Torfrauecke zum 2:1 Pausenstand unterbrachte.
Nach der Pause schlossen die Klettgauerinnen an die guten 25 Minuten des ersten Abschnittes an und kamen dabei zu weiteren Chancen. Man merkte aber auch, dass die Gäste nun auch wieder entschlossener Mitzuspielen gedachten und so war es nicht erstaunlich, dass sich Sabrina Übersax durch die gesamte Abwehr der Einheimischen durchtankte und fast ungehindert das 2:2 realisierte (52.). Im Nachgang bauten die Neukirchnerinnen dies ab, was die Bülacherinnen zulegten und so entwickelte sich das Spiel mehrheitlich in die Platzhälfte der Einheimischen, dies auch darum, weil dem Mittelfeld, nach der Auswechslung von Nicole Saller, die Kreativfigur verloren ging. Dies wirkte sich dahingehend aus, dass die Stürmerinnen nur noch mit weiten, nicht erreichbaren Bällen versorgt wurden. Erschwert wurde die Angriffsauslösung auch damit, dass die Bülacherinnen 30 m vor dem Tor eine optimal funktionierende Abseitsfalle aufzogen, welche mit den vorerwähnten Angriffsvarianten nicht überspielt werden konnte, da es an Präzision und Schnelligkeit fehlte.
Und so wurde auch in der Folge auch wieder aufgezeigt, dass die rechte Abwehrseite unbefriedigend besetzt ist. Wie im Spiel gegen Richterswil als vier Gegentreffer über rechts eingefangen wurden, war dies auch im sonntäglichen Spiel zum zweiten Mal der Fall, als die Gästestürmerin Sabrina Übersax nach einem Doppelpass ungehindert auf Sandra Bruderer ziehen konnte, um den 2:3 Führungstreffer zu markieren (57.)
Die Einheimischen waren zu keiner Reaktion mehr fähig, da die Zürcherinnen das Spielgeschehen dominierten, wobei dies mit nicht mehr als einer mittelmässigen Leistung möglich war.
Wie meist in solchen Spielen, fiel der vierte Treffer nach einem verunglückten Schuss von Leutrime Bushati in die obere Torecke (84.), ein
geschrieben von Graziano Brandenberg