Das Wetter hätte besser nicht sein können, den ganzen Tag über viel Sonnenschein und angenehm warme Luft am Abend. Die erste Mannschaft reiste nach Winterthur zum FC Töss und damit auf eine der schönsten Fussballanlagen in der Region.
Die Sportanlage Reitplatz in einem Waldabschnitt besitzt ein tolles Flair für Fussballromantiker und verfügt nebst grosszügigen Garderoben über einen top Naturrasenplatz. Trotz der weiterhin prekären Situation des FC Neunkirchs im Kampf um den Abstieg hatte das junge Team von Trainer Reto Schöni beim Tabellenführer nichts zu verlieren, mit drei Punkten im Rückrundenstartspiel gegen den FC Thayngen hatte man Selbstvertrauen getankt und die Aufgabe an diesem wunderschönen Frühlingsabend beim spielstarken Tabellenführer war für alle Beteiligten sehr reizvoll. Der FC Neunkirch begann mit Timo Wehrli als hängende Spitze hinter Philipp Keller, im Defensivverbund war dies zumindest am Anfang ein eher tiefstehendes klassiches 4-4-2. Der FC Töss startete sehr dominant, hatte er doch mit Rame Mazrekaj und Bruno Sutter (ehemals Nationalliga A) zwei starke Spielgestalter im Zentrum, welche die Bälle geschickt verteilten. Immer wieder wurden die schnellen Aussenspieler lanciert, daher musste der FC Neunkirch in den ersten Minuten ein paar brenzlige Flankensituationen überstehen. In der 11. Minute dann das 1-0 für den Gastgeber durch einen seitlichen Freistoss, welcher von keinem FCN Spieler geklärt oder berührt wurde und in der hinteren Ecke ins Tor fiel.
Das Spiel änderte sich dadurch überhaupt nicht, Töss lancierte weiterhin einen Angriff nach dem Anderen, doch Neunkirch stellte sich immer besser darauf ein, verschob clever die beiden Defensivketten und machten die Räume speziell im Zentrum sehr eng. Auf den Aussenbahnen konnten sich Dave Stolz (rechts) und Fabio Wehrli (links) immer besser auf die Gegenspieler einstellen, unterstützt wurden sie durch die hart arbeitenden Flügelspieler Labinot Kabashi (rechts) und Joel Wehrli (links). Mit einem Durchschnittsalter von 23.3 Jahren in der Startformation zeigte der Gast Klub eine unglaubliche Laufbereitschaft und Kampfwillen. Töss kam mit zunehmender Dauer der ersten Halbzeit immer weniger in Tornähe, liess den Ball aber immer noch gut durch die eigenen Reihen laufen. Neunkirch kam zu keinen klaren Torchancen, lediglich aus den wenigen Standardsituation entstand zwei Mal erste leichte Torgefahr.
Die Spieler von Reto Schöni wussten, einfach so weitermachen und auf die wenigen sich bietenden Konterchancen in der zweiten Halbzeit lauern. Nach Ballverlusten verteidigte Töss nicht so leidenschaftlich und arbeitete deutlich weniger aggressiv gegen den Ball wie Neunkirch. So bekam Timo Wehrli nach 52 Minuten viel Platz und zog von der Mittellinie über die ganze gegnerische Platzhälfte vorbei an drei Verteidigern und flankte den Ball mit Links scharf auf den ersten Pfosten, wo Torjäger Kevin Brägger den Fuss nur noch hinhalten musste. Nach einem ausgiebigen Torjubel, es sollte nicht der Letzte und Wildeste gewesen sein, kam der FC Töss direkt mit dem Gegenangriff zum erneuten Führungstreffer. Mit einem punktgenauen Flachpass wurde das Zentrum ausgehebelt und der Eingewechselte Mustafa Baskapan netzte mit einem Unhaltbaren Flachschuss in der unteren Ecke ein. Keineswegs geschockte zeigte sich das mental stabile Gast Team, welches weiterspielte als wäre nichts passiert. Töss war von dieser Performance mit zunehmender Spieldauer durchaus beeindruckt und es entwickelte sich immer mehr ein offenes sehenswertes Spiel. Nur 10 Minuten später fasste sich der mittlerweile bärenstarke Rechtsverteidiger Dave Stolz ein Herz und drückte von rund 30 Metern aus halbrechter Position ab, der Ball senkte sich und schlug als absolutes Traumtor ein. Wahnsinn, 2-2 und der Trainerstab von Neunkirch musste die Spieler nach dem Torjubel mit Gesten und Aufforderungen wieder beruhigen. Der Tabellenführer war jetzt endgültig gefordert und musste dazu noch seinem laufintensiven Spielstil der e
geschrieben von Ricco Rieder