Neunkirch unterliegt im Achtelfinale des Schweizer Cups (FC Neunkirch (1L.) – FC Staad (NLB))

Die Affiche war klar, David gegen Goliath. Trotz winterlichen äusserlichen Bedingungen marschierten viele treue Fans (200) des FC Neunkirch in Richtung Randenblick auf. Für dieses mit Spannung erwartete Spiel wurde kurzerhand eine Musik- und Speakeranlage, diverse Spruchbänder und ein 40×4 Meter grosses Transparent (FCN – I’m in love with it) montiert. Eine grössere Fangruppe zündete sogar Feuerwerks-Objekte wie bei den „grossen“ Spielen und feuerte die Neunkircherinnen während 90 Minuten euphorisch an. Natürlich durfte auch die Einmarschbegleitung durch die kleinsten im Verein nicht fehlen. Mit stolzem Ganz begleiteten die F/E-Junioren des FC Neunkirch die Spielerinnen beider Teams.

Staad begann die Partie auf dem sehr tiefen Terrain engagiert und mit viel Druck auf das Neunkircher Tor. Während den ersten zehn Spielminuten erarbeiteten sich die Staaderinnen gleich drei gute Torchancen, unter anderem ein Pfostenknaller von Claudia Hausmann. Nach dieser furiosen Startphase reduzierte der FC Staad das Tempo etwas, war aber nach wie vor die spielbestimmende Mannschaft. Trotzdem versuchten die Girls von Beat Stolz spielerisch dagegen zu halten und hatten auch in der 25. Minute ihre beste Aktion der 1. Halbzeit. Jennifer Gysel, Spielmacherinn und Kopf der Mannschaft zeigte ihre beste Saisonleistung und lancierte mit einem schönen Steilpass Franziska Frauenfelder in den Strafraum der Staaderinnen, Frauenfelder drückte sofort ab, doch der satte Schuss zum vermeidlichen Führungstreffer konnte noch knapp zum Eckball abgewehrt werden. Nur einige Zeigerumdrehungen später konnte Sara Stolz einer ihren gefürchteten Flügelläufe starten und den Ball gefährlich zur Mitte flanken, doch die aufmerksame Torfrau von Staad pflückte den Ball gekonnt aus der Luft.

Neunkirch kämpfte mit einem unglaublichen Willen, doch mit dem schnellen Kombinationsspiel der Staaderinnen waren sie teilweise überfordert. Folglich konzentrierte sich Neunkirch wieder vermehrt auf die Defensive, was auch hervorragend klappte. Langsam aber sicher machte sich auf Staader Seiten eine gewisse Nervosität spürbar. Nicht zu letzt dank der Neunkircher Torfrau Sandra Bruderer, sie glänzte mit tollen Paraden und gab dem Team den nötigen Rückhalt. Doch fünf Minuten vor der Pause fiel dann doch der erlösende Führungstreffer für Staad. Martina Sätteli zirkelte einen Freistoss auf den hinteren Pfosten wo Sonja Baldauf zum 0:1 verwertete. – Die Führung zu diesem Zeitpunkt trotzdem eher schmeichelhaft.

Nach dem Pausentee starteten die Staaderinnen wieder vehement. Das Angriffspiel der Gäste war nun um einiges effektiver und immer wieder tauchten sie gefährlich vor dem Neunkircher Tor auf. In der 55. und 56. Minute hatte Rafaela Bisquolm gleich zweimal die Chance zum Führungsausbau, doch Sandra Bruderer rettete erneut mirakulös. In der 70 Minute passierte es dann eben doch, Hausmann trifft mit einer schönen Direktabnahme zum 0:2. Nur eine Minute später, und nach dem genau gleichen Schema erhöhte Hausmann das Score auf ein komfortables 0:3. – Natürlich die Entscheidung. In einer animierten Schlussphase fiel dann noch der vielumjubelte Ehrentreffer für Neunkirch. Nach einem toll getretenen Freistoss von Lisa Remmele in der 90. Minute verlängerte Denise Storrer geschickt per Kopf und versenkte den Ball im Tor. Somit stand das Resultat mit 1:3 fest. Verdient für Staad und mit einem Gefühl der Genugtuung für die Neunkircherinnen.

Der Traum vom ¼-Final war für die Neunkircherinnen ausgeträumt, doch die Art und Weise, wie die Frauen aus Neunkirch aufgetreten sind, war für alle Beteiligten sehr beeindruckend. Stellten sie doch ein sehr junges Team auf, das gerade einmal einen Altersdurchschnitt von 17.5 (!) Jahren aufwies. – Diese Mannschaft ist ein grosses Versprechen für die Zukunft, freuen wir uns auf weitere tolle Stunden mit den HaPpY GirL‘s aus Neunkirch.

geschrieben von Maximus Decimus Meridius