Meisterehren für Da-Junioren des FC Neunkirch

Rückblende: Im August standen die Da-Junioren überraschend ohne Trainer da. Was nun? Eine interne Akquisition durch Beni Müller und Denise Meier förderte den 47-jährigen Seniorenspieler Michael Giessler zu Tage, einem gleichzeitigen Aufruf via Facebook folgten die beiden 17-jährigen A-Junioren Yannick Graf und Kay Kiesslinger.

Die drei waren sich schnell einig, dass sie es mal gemeinsam versuchen wollten, obwohl alle blutige Anfänger im Trainermetier waren. Das erste Spiel im Schaffhauser Cup ging dann gegen den in der 1. Stärkeklasse spielenden FC Schaffhausen auswärts mit 15:1 verloren.

Die drei fragten sich kurz, ob sie sich das tatsächlich antun wollten, stellten sich dann aber glücklicherweise der Herausforderung. Zuerst musste mal ausprobiert werden, auf welcher Position jeder Spieler seine besten Entfaltungsmöglichkeiten hatte, und so rotierten sie anfangs in jedem Spiel, bis sie glaubten, die richtige Mischung gefunden zu haben. Erschwerend kam hinzu, dass die Spielerdecke recht dünn war bzw. immer noch ist. Weiter gab es 2-3 Spieler, die glaubten, man könne sich ja jetzt bei den „Neuen“ alles erlauben. Sie irrten sich! Nachdem sie nämlich einen ungefährdeten 9:3-Sieg eingefahren hatten – die Trainer sprachen vom schrecklichsten Sieg ihres bisherigen Fussballerdaseins – motzten und stänkerten die Jungs so ziemlich an allem herum. Zeit, Tacheles zu reden! Entweder man wächst als Team zusammen und gewinnt und verliert gemeinsam, oder man wird nie auch nur einen Blumentopf gewinnen. Die drei Trainer Michael Giessler, der als Ruhrpott-Junge schon früh gelernt hatte zu kämpfen und sich durchzubeissen, sowie Yannick und Kay, die seit den F-Junioren bei Vater und Götti Michi Graf spielen, deren Motto es ist: «Man kann nicht immer Champion sein, aber man kann sich immer wie einer verhalten», sprachen Klartext.

Diese Botschaft schienen die Spieler verstanden zu haben, denn von nun an ging es stetig bergauf. Teambildend ging man gemeinsam Pizzaessen und auch die Jungs merkten langsam, dass sie zusammengehören und auf die anderen angewiesen sind. Auch die anfänglich nicht so begnadeten Spieler haben unglaubliche Fortschritte gemacht und die Mannschaft konnte so tolle Resultate einfahren. Das letzte Spiel gegen Stein am Rhein wurde somit zu einem richtigen Finalspiel. Bei einem Sieg war man Meister. Bei einer Niederlage war Stein am Rhein Meister. Alle waren nervös! Man führte schnell mit 1:0, kassierte aber auch sofort den Ausgleich, ging wieder in Führung und bis 2 Minuten vor dem regulären Spielende stand es 2:1. Der Schiedsrichter, der, wie es bei den Juniorenteams üblich ist, vom Heim-Club stammt, schickte einen Neunkircher vom Platz, was bei den D-Junioren nicht üblich ist, denn fehlbare Spieler werden durch einen anderen Spieler ersetzt. Ebenso liess er unverhältnismässig lange Nachspielen und der Ausgleichstreffer konnte so durch das Heimteam noch erzielt werden. Schlusspfiff. Unentschieden. Was nun? Tränen und Enttäuschung bei den Neunkircher Spielern!

Spielermutter Magdalena Guida entschärfte die Situation, in dem sie Rimuss ausschenkte und Mannschaft und Trainer feierte! In der ganzen Hektik ist nämlich untergegangen, dass das Team Meister wird, welches bei einem Remis das bessere Torverhältnis hat, und das waren die Klettgauer Jungs mit 43:10 gegenüber 50:22. Herzliche Gratulation an die Champions und ihre Trainer!

Als neue Herausforderung wird das Team in die 1. Stärkeklasse aufsteigen und will sich da einen Mittelfeldplatz erkämpfen. Das Trainertrio hat sich bereits gemeinsam für einen Trainerkurs angemeldet und will das C-Diplom erwerben. Motivierte 11- und 12-jährige Jungs und Mädels, die interessiert sind, bei dieser tollen Truppe mitzumischen, sind herzlich willkommen.pba.

 

 

Quelle: Klettgauer Bote (Priska Baumer)