Grosses Duell der Besten

Der FC Neunkirch, der sou­veräne Leader der Nationalliga A im Frauenfussball, empfängt heute um 16 Uhr auf dem Bühl-Kunstrasen den zweitplatzierten FC Basel zum Spitzenkampf in der höchsten Frauenliga.

So wie im Herbst, als es gegen Luzern um den Herbstmeistertitel ging, möchten die Neunkircherinnen auch heute auf dem Bühlplatz gegen Basel jubeln. Bild Roger Albrecht

 

Mit einem Paukenschlag hatte der FC Neunkirch am vergangenen Wochenende die zweite Meisterschaftsphase eingeläutet: Gleich ein 9:0-Sieg resultierte auswärts in Lugano. Ein Ergebnis mit Aussagekraft? Eine Duftmarke in Richtung Konkurrenz? Oder sogar ein Husarenstück? Beat Stolz relativiert. Der Sportchef des FCN-Frauenteams meint, dass der Gegner in Geberlaune gewesen sei, und sagt: «Lugano hat es uns oft zu leicht gemacht. Wir müssen unsere Leistung nochmals steigern.» Denn nun erwartet der Tabellenführer ein anderes Kaliber. Den FC Basel – mit sechs Zählern Rückstand erster Verfolger Neunkirchs. Ein wahrhaftiger Spitzenkampf also, den das Publikum heute auf dem Schaffhauser Bühlplatz zu sehen bekommt. Es ist das Auf­einandertreffen der zwei zurzeit besten Frauenfussballteams der Schweiz. Und auch eines der Gegensätze: Da der Dorfverein, dort der Grossclub aus der Stadt.

Ehrgeizige Baslerinnen

Für den weiteren Fortgang der Meisterschaft ist der Match unter Umständen bereits wegweisend. Das in der Winterpause erneut verstärkte Basel möchte aus dem Schatten hervortreten – und auf nationaler Ebene wie schon die Männer die erste Geige spielen. Dazu wurden vom langjährigen Branchenprimus Zürich Meriame Terchoun sowie Jana Brunner (Staad) und Eunice Beckmann (Boston, früher Bayern München) verpflichtet. «Der Gegner muss gegen uns gewinnen. Gewinnen wir, haben wir neun Punkte Vorsprung», erläutert FCN-Sportchef Stolz die Ausgangslage. Verstecken muss sich seine Mannschaft gewiss nicht: Elfmal hintereinander ging sie als Sieger vom Platz, erzielte dabei 51 Tore, zeigte phasenweise begeisternden Fussball. Nach wie vor wahrt sie den Nimbus der Ungeschlagenheit.

Erst fünf Gegentreffer

Die beste Offensive des Landes sorgt für Spektakel – so wie zuletzt in Lugano. Bei aller Herrlichkeit sollte sich das Augenmerk aber genauso auf die Abwehr und die Torhüterin Maria Korenciova richten. Sie musste bisher nur fünf Gegentreffer hinnehmen, auch das ist Liga-Bestwert. Der letzte datiert vom 28. September und dem 5:1 über Staad. Seither sind 453 Minuten vergangen, in denen sich die Konkurrenz vergeblich abmühte, die Neunkircherinnen zu bezwingen. «Das Spiel gegen Basel wird mit der Mentalität entschieden. Vieles hat mit dem Willen zu tun, den sie auf den Platz bringen», ist Beat Stolz überzeugt und erklärt: «Fussballerisch sind wir uns eben­bürtig.»

Den FCN-Sportchef und die Zuschauer erwartet jedenfalls eine spannende und interessante Affiche auf höchstem Niveau. Und wer weiss: Vielleicht gelingt den Gastgeberinnen in ihrem Schaffhauser Exil ein nächster (lauter) Paukenschlag. Am 1. April gegen den FC Zürich geht es dann für einmal in den Lipo-Park.