FCN steht zum ersten Mal in den Viertelfinals des Schweizer Cup

Die Bernerinnen machen es sich nicht leicht: Trotz ansprechenden Leistungen in der Meisterschaft gelingt es ihnen nicht, Punkte zu sammeln. Ein Grund dafür ist ihre offensive Harmlosigkeit. Da kam es einigermassen überraschend, dass YB im Achtelfinal gegen Neunkich früh in Führung gingen und zwar nach einem sauberen und zielstrebigen Angriff über die rechte Seite. Florijana Ismaili verwertete das präzise Zuspiel von Sabrina Ribeaud ohne Schwierigkeiten.
Neunkirch zeigte sich aber wenig beeindruckt und setzte YB früh unter Druck. Die Gäste standen sehr hoch und zogen das Tempo immer mehr an, bis ihnen durch Sara Krisztin nach einer knappen Viertelstunde der Ausgleich gelang. Auch diesem Tor war ein Angriff über die rechte Seite vorausgegangen – genau wie dem 1:2, wieder durch Krisztin. Sie profitierte von einem Zuspiel Mona Lohmanns. Die Pausenführung war verdient, wobei YB durchaus Chancen hatte. Einmal schoss Ribeaud Jamie Lee Walker im Tor der Neunkirchnerinnen an, einmal scheiterte Calligaris in aussichtsreicher Position. Auf der anderen Seite waren es kurz nacheinander Lucia Ondrusova und Alyssa Lagonia, die entweder an Tania Chassot scheiterten oder knapp daneben schossen.
Die zweite Halbzeit konnten die Bernerinnen etwas offener gestalten, besonders nach der Einwechslung von Meret Wälti. Sie verlieh dem Berner Spiel sofort etwas Struktur und gab dem Publikum beim einen oder anderen Zuspiel in die Spitze Anlass zum Zungeschnalzen. Zu Toren kam YB trotzdem nicht, auch wenn Marilena Widmer und Stephanie Erne gute Gelegenheit dazu hatten. Aber auch Neunkirch blieb gefährlich, besonders über rechts, doch die Flanken von Dana Feckovà fanden ihr Ziel nicht. Zielsicherer zeigte sich hingegen Ondrusova. Sie traf in der 64. Minute mit einem schönen Weitschuss, eine Spezialität von ihr. Beat Stolz warnte sein Team nach diesem Treffer, das Spiel sei noch nicht gewonnen und tatsächlich hatte man den Eindruck, für die Bernerinnen wäre auch jetzt noch nicht aller Tage Abend, aber so ist es bei ihnen eben öfter in letzter Zeit.
Auf der anderen Seite zeigte sich Beat Stolz durchaus angetan von der Dominanz seines Teams, das zuletzt etwas von seiner Unwiderstehlichkeit verloren hatte, zum Teil bedingt durch die Verletzungen von Lisa Remmele, die für das Neunkirchner Spiel besonders wichtig ist. Im Hinblick auf den Cup wünschte sich Stolz für die nächste Runde vor allem ein Heimspiel, weil er sich gar nicht mehr daran erinnern konnte, wann das im Cup zum letzten Mal vorgekommen ist. Und prompt: Gegen Staad, zuhause.

Quelle: Frauenfussball Magazin