FC Neunkirch: Zwei Tore zur grossen Glückseligkeit

Leader FC Neunkirch bodigte auch Doublegewinner FC Zürich. Nach 90 auf- reibenden Minuten resultierte ein verdienter 2:0-Sieg.

Bild: Pascal Oesch

Das passende Bild fürs persönliche Sportleralbum: Die Neunkircher NLA-Fussballerinnen jubeln über ihren Sieg beim FC Zürich. Eine Premiere für alle. Bild Pascal Oesch

Wer Erfolg haben will, braucht bisweilen einen langen Atem. Das gilt im Sport genauso wie im richtigen Leben. Die Frauen des FC Neunkirch könnten nach den Ereignissen des letzten Samstags ein Lied davon singen. Elfmal spielten sie seit Herbst 2012 gegen den FC Zürich, zehnmal verloren sie. Im vergangenen Mai rangen sie dem Doublegewinner erstmals ein Unentschieden ab.

Erster Sieg im zwölften Anlauf
Und nun gelang ihnen vorgestern im zwölften Anlauf der erste Sieg. Zwei frühe Tore ebneten ihnen den Weg zur grossen Glückseligkeit. Kein Wunder, dass die Freude nach dem herbeigesehnten Schlusspfiff keine Grenzen kannte: Überschwänglicher Jubel, Freudentänze, Schnappschüsse fürs Erinnerungsalbum – so präsentierte sich die Szenerie am Ende dieses denkwürdigen Abends. Bis es allerdings so weit war, musste der FCN ein hartes Stück Arbeit verrichten.

Denn der FCZ legte los wie die Feuerwehr, machte Druck, schnürte den Gegner ein. Keine zwei Minuten waren gespielt, als die Gastgeberinnen bereits einen Lattentreffer verzeichneten. Doch Neunkirch löste sich aus der Umklammerung – und setzte zwei Nadelstiche. Mit dem ersten Abschluss ging der Leader in Führung: Alyssa Lagonia verwertete eine Flanke Valentina Bergamaschis per Direktabnahme. Und er legte nach – in Form von Dana Feckovàs Kopftor nach einem Eckball. Zwei Möglichkeiten, zwei Tore, eine 2:0-Führung nach 23 Minuten. Eine beeindruckende Effizienz. «Heute war unser Tag», sagte eine sichtlich zufriedene Spielführerin Lagonia nach dem Match. Im Gegenzug offenbarte die 37. Minute, dass es überhaupt nicht nach Zürichs Gusto lief: Selina Kuster scheiterte mit ihrem Penalty an einer glänzend reagierenden Maria Korenciova in Neunkirchs Tor. Sie hob in erster Linie das Kollektiv hervor. «Wir haben zusammengehalten, um jeden Ball gekämpft und positiv gedacht», fasste die Keeperin das Geschehen zusammen. Nach dem Seitenwechsel hatte der FCN die phasenweise hektische Partie weitgehend unter Kontrolle. «Es gelang uns, nochmals einen Schritt vorwärts zu machen», war FCN-Trainer Hasan Dracic angesichts des 2:0-Erfolgs überzeugt. Der FCZ verfügte über mehr Ballbesitz und Chancen, Neunkirch über mehr Wille und Leidenschaft. Und vor allem: über ein grosses Herz – sehr zur Freude der zahlreich mitgereisten Fans. Manchmal erinnerte die Begegnung im strömenden Dauerregen an einen Cupfight erster Güte. Ein intensiver Spitzenkampf mit dem besseren Ende für den FCN. Dieser kaufte dem Krösus im hiesigen Frauenfussball den Schneid ab – und baute seinen Vorsprung in der Tabelle aus.

Nationalliga A. Frauen. FC Zürich – FC Neunkirch 0:2 (0:2).- Heerenschürli: 150 Zuschauer. – Schiedsrichter: Dario Marcantonio. – Tore: 7. Lagonia 0:1, 23. Feckovà 0:2. – Neunkirch: Korenciova; Chambers, Harsanyova, Balog, Bell (63. Bunter); Bergamaschi, Serrano, Maendly, Feckovà (69. Hmirova); Lagonia (85. Gelmetti), Pietrangelo. – Bemerkung. 37. Korenciova hält Penalty von Kuster. – Weitere Resultate: BSC Young Boys – FC Luzern 2:3. Frauen SC Derendingen Solothurn – Grasshoppers 1:5. FC Staad – FC Yverdon Feminin 3:2. FF Lugano – FC Basel 0:2. – Rangliste: 1. FC Neunkirch 7/2 (28:5). 2. FC Basel 7/15. 3. FC Zürich Frauen 6/13. 4. FF Lugano 7/12. 5. BSC Young Boys 7/10. 6. FC Luzern 6/9. – 7. Grasshoppers Club Zürich 7/7. 8. FC Staad 7/6. 9. Yverdon 7/5. 10. Frauen SC Derendingen Solothurn 7/1.

Quelle: Schaffhauser Nachrichten (Pascal Oesch)

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