Aufholjagd wird nicht belohnt – FC Neunkirch verliert gegen FC Basel
Bereits zur Pause lag der FCN mit 0:2 hinten, konnte aber noch ausgleichen. Am Ende setzte es aber dann doch eine 2:3-Niederlage ab.
von pascal oesch
Nach einer Stunde drehte der Wind. Und kurzzeitig schien es so, als könnte der FC Neunkirch die Segel richtig setzen. Die Wende herbeiführen, sich zurückkämpfen, auf einen Punktgewinn hoffen. Aber daraus wurde nichts. Denn wie aus heiterem Himmel gingen die Gäste aus Basel erneut in Führung – und retteten den Vorsprung über die Zeit. Der FCN rannte zwar nochmals an, erarbeitete sich Chancen, konnte sich indes nicht mehr aufrappeln. Die Gastgeberinnen verloren das viel zitierte Momentum wieder – fast so schnell, wie sie es an sich gerissen hatten.
Bei der 2:3-Niederlage zeigten sie völlig unterschiedliche Gesichter. In der ersten Halbzeit fanden sie kaum ins Spiel. Doch nach dem Seitenwechsel ging ein Ruck durch die Mannschaft. Das sah auch der Sportchef Beat Stolz so. «Wir zeigten eine Reaktion und agierten dynamischer», sagte er nach dem Match. Dass vorher einiges nicht so lief, wie es sollte, liess sich eigentlich an einer einzigen seiner Entscheidungen ablesen. Keine 25 Minuten waren absolviert, als Stolz mit Sara Krisztin bereits eine Ersatzspielerin zum Aufwärmen schickte. Und diese wechselte er noch vor der Pause ein. 0:2 lag Neunkirch zu diesem Zeitpunkt zurück. Wenig deutete darauf hin, dass Basel die Partie aus der Hand geben würde. Das erprobte 4-1-4-1-System funktionierte, fusste auf einer disziplinierten Raumdeckung und einem humorlosen Retournieren der Bälle. Die Angriffsbemühungen des FCN – sie verliefen Mal für Mal im Sande.
Dass die Qualität zweifelsohne vorhanden war, zeigte sich aber nach Wiederaufnahme der Begegnung. Mit der Hereinnahme Sandy Maendlys verlagerte sich das Gewicht auf Neunkirchs Seite. Sie zog im Mittelfeld die Fäden, setzte Impulse. Von der Strafraumgrenze erzielte sie mit einem Schuss in die tiefe Ecke den Anschlusstreffer. Und nur Augenblicke später gelang Amy Pietrangelo nach einer sehenswerten Kombination der 2:2-Ausgleich. Kam es nun zur grossen Wende? Eben nicht. Denn das Pendel schlug erneut auf Basels Seite aus: Ein Freistoss, ein Kopfball, eine unglücklich agierende Torhüterin – schon führte der FCB wieder.
Ein Happy End blieb Neunkirch trotz Fleiss und Wille verwehrt. Infolgedessen sprach Beat Stolz von einer Enttäuschung. Für den Sportchef stand fest: «Mit Basel befanden wir uns so weit auf Augenhöhe.» Die Situation sei derzeit allerdings nicht einfach. Darin liegt ein Körnchen Wahrheit: Nach zwei Niederlagen de suite überholt Luzern den FCN und verweist ihn auf den dritten Rang der NLA. Dazu reichte den Innerschweizerinnen am Samstag eine biedere 0:0-Punkteteilung im Heimspiel gegen Lugano. Für Stolz und Neunkirch geht es jetzt darum, vor dem Cup-Halbfinal vom Ostermontag die vielen kleinen Fehler abzustellen. Ein Ernstkampf ist davor noch terminiert: am Mittwoch – das Auswärtsspiel bei den Grasshoppers.
FC Neunkirch – FC Basel 2:3 (0:2). – Bühl-Kunstrasen SH: 200 Zuschauer. – Tore: 20. Thomas 0:1, 26. Mühlebach 0:2, 64. Maendly 1:2, 68. Pietrangelo 2:2, 78. Mühlebach 2:3. – FCN: Bruderer; Tieber, Harsanyova, Mendes, Chambers; Feckovà, Ondrusova, Jackson (54. Maendly), Bunter (43. Krisztin); Pietrangelo (71. Wagner), Lagonia. – Weitere Resultate: Luzern – Lugano 0:0. Staad – GC 2:2. St. Gallen – FCZ 0:4. Yverdon – YB 2:2. – Rangliste: 1. FCZ 14/40. 2. Luzern 14/32. FCN 14/31. 4. Basel 14/26. 5. Lugano 14/22. 6. GC 14/16. 7. YB 14/10. 8. Staad 14/10. 9. Yverdon 14/8. 10. St. Gallen 14/1.
Quelle: Schaffhauser Nachrichten