Der FC Neunkirch setzte seine Erfolgsserie mit einem ungefährdeten 2:0-Erfolg gegen Luzern fort.
Nur einmal musste der FC Neunkirch im bisherigen Saisonverlauf einem Rückstand hinterherrennen: Nämlich in der dritten Meisterschaftsrunde, beim 2:1-Auswärtssieg in Basel. Neun Wochen später versuchte Luzern in dieselbe Kerbe zu schlagen. Vom Anpfiff weg machten die Gäste gehörig Druck, suchten ihr Glück in der Vorwärtsbewegung und kamen früh zu zwei Eckbällen. Aber der FCN liess diesen Ansturm über sich ergehen und übte sich in Geduld. Wie eine Katze vor dem Mausloch wartete der Leader ab – und schlug schliesslich zu. 20 Minuten waren gespielt, als Amelia Pietrangelo die Weichen entscheidend stellte. Die Stürmerin schloss eine Kombination mit einem Schuss aus nächster Nähe ab. Und keine 60 Sekunden danach konnte sie sich erneut feiern lassen. Pietrangelo stand alleine an der Strafraumgrenze, nutzte ihre Freiheiten und traf aus der Distanz.
Jetzt spiegelte sich das Bild aus den vorangegangenen neun Partien wider. Der Neunkircher Dampfer fuhr mit voller Kraft – mit entsprechenden Folgen für den jeweiligen Widersacher. Denn dieser wurde von der Bugwelle einfach weggespült. Und so sah sich Luzern fortan in die Defensive gedrängt. Auf dessen hohe Laufbereitschaft antwortete der FCN mit Tempo und Präzision. Die Pässe kamen an, das Angriffsspiel glänzte mit Variabilität und Ideenreichtum. So drohte ihm der Erfolg nie zu entgleiten, auch wenn er nach dem Seitenwechsel mit einer tieferen Drehzahl fuhr. «Wir zeigten wieder eine tolle Leistung», meinte Neunkirchs Captain Alyssa Lagonia nach dem Match und hob die harte Arbeit hervor. Sie sei stolz auf das Team, sagte sie. Und dazu hatte sie allen Grund: Der 2:0-Sieg vom Samstag war der zehnte in Folge.
Ein Doppelschlag entschied die über weite Strecken einseitige Begegnung auf dem Bühlplatz. Sie offenbarte, dass dem FCN derzeit niemand das Wasser reichen kann. «Luzern war ein guter Gegner», sagte Sportchef Beat Stolz bei der Analyse. Dabei blickte er bereits Richtung Frühling 2017: «Der Weg ist noch lang. Es kommen schwierige Spiele gegen Basel, Lugano und Zürich.» Aufgaben, die den NLA-Ersten nach der Winterpause erwarten. Sechs Punkte beträgt der derzeitige Vorsprung – und auch das Torverhältnis von 43:5 spricht Bände. Der Vizemeister hat sich in den vergangenen drei Monaten zum ernsthaften Titelanwärter gemausert. Bevor Neunkirchs Frauen das Jahr 2016 abschliessen können, erwartet sie nun eine letzte Aufgabe: Nächsten Sonntag reisen sie zum Cup-Achtelfinal beim Genfer NLB-Aufsteiger Aïre-le-Lignon.
NLA Frauen: FC Neunkirch – FC Luzern 2:0 (2:0)
Quelle: Schaffhauser Nachrichten (Pascal Oesch)