Nach dem eher verunglückten Startspiel der Klettgauereinnen war man sehr gespannt auf deren Reaktion, welche aber noch nicht im gewünschten Rahmen ausfiel.
Das Spiel war von Anbeginn beidseitig von Fehlern geprägt, was sich dahingehend auswirkte, so dass die Partie während den ersten zehn Minuten sehr ausgeglichen verlief. So war ein Schuss von Livia Brandenberg nach zwölf Minuten in etwa dies, was man eine Torchance nennt, welche aber durch das verpasste Nachsetzen der Mitspielerinnen keinen Erfolg brachte.
In der 19. Minute brachte ein grosses Durcheinander im Strafraum der Neukirchnerinnen, welche gänzlich den Überblick verloren, den zu diesem Zeitpunkt unverdienten Führungstreffer der einheimischen durch Corinne Bieri.
Danach bekamen die Thurgauerinnen bis zum Halbzeitpfiff klar die Oberhand, wo sie dank einer klar besseren Raumaufteilung und klügerem Angriffspiel Mal für Mal vor dem Tor der Gäste auftauchten, jedoch ihre guten Torchchancen kläglich vergaben oder von der wiederum sicher wirkenden Torhüterin Sandra Bruderer gestoppt wurden.
Nach dem Pausentee machte es den Anschein, als ob die die Frauen aus Neunkirch ihre Zurückhaltung abgelegt hätten. Kurz nach Wiederbeginn tankte sich Sara Stolz auf der rechten Seite durch, konnte ungehindert Flanken, so das im Anschluss die über das gesamte Spiel unsicher Torhüterin aus Münsterlingen den Ball nur zu Lea Marquetant abklatschen konnte, die mit einem satten Schuss in die Maschen zum viel umjubelten 1 : 1 traf.
In den nächsten Minuten hatten die Gäste ihre besten Momente, vergaben aber nach ansehnlichen Angriffen doch einige Torchancen aufgrund des vorhandenen Unvermögens bzw. der nicht vorhandenen Cleverness vor dem gegnerischen Tor!
So musste man zunehmend feststellen, dass sich das Niveau im weiteren Spielverlauf beidseits auf sehr bescheidenen Niveau abspielte, ab Mitte der zweiten Halbzeit die Befreiungsschläge und die ungenauen Zuspiele noch zunahmen, auch wenn die Einheimischen doch noch die eine oder andere Chance herausarbeiteten, vor dem Tor aber jegliche Gefährlichkeit vermissen liessen.
Zusammenfassend muss konstatiert werden, dass den Trainer und dessen Stab doch noch einiges an Arbeit bevorsteht. Die Mannschaft muss sich noch an die 1. Liga gewöhnen, da die Frauen aus Münsterlingen nicht als Massstab genommen werden können. Noch ist kein System erkennbar, die Durchschlagskraft im Sturm ungenügend, das Mittelfeld zu unkonstant besetzt und in der Verteidigung sind fussballerische Limiten ersichtlich. Es kann erwartet werden, dass die Klettgauerinnen noch einigen gewichtigeren Mannschaften gegenüber stehen werden.
Trotzdem ist Zuversicht angesagt, ist das Durchschnittsalter weiterhin sehr tief und Fortschritte für das nächste Spiel in 14 Tagen gut möglich, da sie sich bis anhin immer den neuen Begebenheit innert kürzester Zeit angepasst haben.
Es gilt nun die Meisterschaftspause infolge der Cuprunde zu nutzen, so dass man am 7. September 2008 gegen Richterswil eine gewohnt styl sichere und effiziente Mannschaft bewundern können.
Neunkirch:
Sandra Bruderer; Tamara Becker, Joana Schmidlin, Karin Schmid, Debora Graf; Lea Marquetant (Larissa Schenkel 78.), Lisa Marie Remmele, Denise Storrer, Sara Stolz (Nicole Saller 59.); Livia Brandenberg (Tudgce Arioglu 34.), Sarina De Almeida Franco.
geschrieben von Graziano Brandenberg