Eine geglückte Hauptprobe des FCN

Wie beim Cup-Spiel im November gewinnt der FC Neunkirch wieder 1:0 gegen Staad.

Frauenfussball Ehe sie zur Ausführung schreiten konnte, musste Dana Feckovà den Ball holen. Ein Sprung über die Bande, ein Sprung zurück – dann erst war es der Slowakin möglich, den Eckball zu treten. Es war Neunkirchs erster in diesem Match, ein weiterer sollte die Statistik schliesslich noch zählen. Feckovà trat den Ball also mit Wucht und Präzision in den Strafraum, wo sie mit ihrer Landsfrau Lucia Ondrusova eine dankbare Abnehmerin fand. Während Staads Abwehr nur staunend Spalier stand, lief sie sich ideal frei – und köpfte zur Führung ein. Es sollte das einzige Tor des Abends bleiben; eine gelungen vorgetragene Standardsituation reichte letzten Endes, um sich die drei Zähler zu sichern. Und damit wahrte der FCN weiterhin einen Sicherheitsabstand auf den direkten Verfolger. Dementsprechend sagte Trainer Beat Stolz: «Für uns war das ein Sechs-Punkte-Spiel.»

Dieses offenbarte bei genauerem Hinsehen einige Parallelen zum 1:0-Sieg im Cup-Viertelfinal von Mitte November. Erneut trat Neunkirch im Exil auf dem Schaffhauser Bühlplatz an – mit denselben Ingredienzen wie vor einem Vierteljahr: Nieselregen, Kälte und Flutlicht. Nur die geräumten Schneeberge neben dem Kunstrasen offenbarten einen optischen Unterschied. Sogar der Treffer fiel in derselben Phase der Partie: Damals in der 15., heute in der 18. Minute. Am Samstag war es allerdings augenscheinlich, dass beide Equipen noch nicht wieder im Meisterschaftsrhythmus angekommen waren; in der zweiten Begegnung nach der Winterpause servierten sie ein offenes Hin und Her. Ein munteres Geplänkel ohne die ganz grossen Höhepunkte. Ein Spiel, das ohne grosses Abtasten sofort lanciert wurde. Für eine Slapstickeinlage sorgte dann kurz vor der Pause ein Passant auf der Rietstrasse: Als der Ball nach einem Befreiungsschlag über den hohen Absperrzaun flog, wollte er ihn auf das Feld zurückkicken. Das klappte indes erst im xten Versuch – sehr zum Amüsement des Publikums. Nach dem Seitenwechsel riss Neunkirch das Zepter an sich. Die Gastgeberinnen standen nun höher, drängten Staad in dessen eigene Hälfte, wirkten präsenter. «Die zweite Hälfte war besser als im Cup – mit mehr Spielkultur», analysierte Beat Stolz den neuerlichen 1:0-Erfolg und ergänzte: «Wir überlegen nun, was wir mitnehmen können.» Die Mannschaft sei noch nicht gefestigt, habe kaum Trainingsspiele gehabt. Die Hauptprobe für den Halbfinal gegen Basel am nächsten Wochenende ist dennoch geglückt – nicht wie beim Gegner: Der FCB unterlag dem Meister Zürich zu Hause 0:4.

Frauen, NLA: FC Neunkirch – FC Staad 1:0 (1:0). Bühlplatz: 100 Zuschauer. – Tor: 18. Ondrusova 1:0. – FC Neunkirch: Bruderer; Leusch, Ondrusova, Schmid, Rodrigues; Storrer, Tieber (89. Jackson), Remmele (71. Wagner) Feckovà; Lohmann (51. Kopcsa), Lagonia. – Weitere Resultate: Young Boys – FC Luzern 0:3. Yverdon Féminin – St. Gallen 0:0. Basel – FC Zürich Frauen 0:4. Rapperswil-Jona – Grasshopper Club Zürich 0:5. Rangliste: 1. FC Zürich Frauen 14/39. 2. FC Luzern 15/34. 3. Basel 15/32. 4. FC Neunkirch 15/25. 5. FC Staad 15/19. 6. Yverdon Féminin 15/18. 7. Grasshopper Club Zürich 15/15. 8. FC St. Gallen 14/14. 9. FC St. Gallen 15/14. 9. FC Rapperswil-Jona 15/4.

«Die zweite Hälfte war besser als im Cup gegen den gleichen Gegner- mit mehr Spielkultur. Wir überlegen nun, was wir mitnehmen können.» – Beat Stolz

Quelle: Schaffhauser Nachrichten, Pascal Oesch