Für die einen ist das Projekt Jugendliga, mit welchem der FC Neunkirch in die Saison 2004/05 startete, lediglich ein Versuch. Für die anderen wiederum ist es nur eine Plauschgruppe, in der es keinen Titel zu gewinnen und keinen Aufstieg zu feiern gibt. Doch die Verantwortlichen des FCN, der Trainer und die Spieler selbst verfolgen damit ein klares Ziel: das sportliche Weiterkommen!
Wer kennt sie als Insider nicht, die Probleme in den Juniorenklassen, die teils mit zunehmendem Alter, beruflichem Stress und aus anderen Gründen einen Fussballverein verlassen und sich eine andere vielleicht bequemere Freizeitbeschäftigung suchen. Die Vergangenheit zeigt landesweit auf, dass vor allem die A-Junioren vermehrt dazu neigen, die Fussballschuhe an den berühmten Nagel zu hängen. Das Verlassen eines Clubs zieht jedoch in aller Regel nicht nur persönliche Konsequenzen mit sich. Oft kehren auch so genannte Mitläufer dem gesundheitsfördernden Sport den Rücken, um als «Kollegen» beim «Leithammel» gut angesehen zu werden und als «guter Kamerad» zu wirken. Neben den Fussballvereinen hat vor einiger Zeit nun auch der Fussballverband erkannt, dass durch dieses Handeln einzelner Leute teilweise komplette Junioren-Teams aufgelöst werden müssen und damit nicht selten acht, zehn oder noch mehr willige Kicker auf der Strecke bleiben. Um diesen Trend endlich Einhalt zu bieten, wurde vor zwei Jahren die so bezeichnete Jugendliga ins Leben gerufen.
Eine «sanfte Verjüngung» möglich
Mit dabei ist neben Albisrieden, Beringen, Fehraltorf/Russikon, Glattfelden, Männedorf, Meilen, Seuzach, Uster und Wiesendangen seit Beginn der bereits angelaufenen Meisterschaftsserie auch der FC Neunkirch. Der Grundgedanke des Projektes Jugendliga ist in erster Linie darin zu finden, dass A-Juniorenmannschaften nicht auf Grund ihres Jahrganges auseinandergerissen werden. Ein wesentlicher Begleitaspekt ist es, dass gleichzeitig auf diese Weise die Gruppendynamik gefördert wird. Mehrmals mangelte es in der Vergangenheit bei den erfahreneren Aktiven aber auch an der Akzeptanz der nachstossenden Fussballgeneration. Oft fehlen eben den jungen Balltretern die körperliche und geistige Reife. Die Jugendliga bietet nun beiden Seiten eine mögliche und sinnvolle Variante, die Jugendlichen bis im Alter von 24 Jahren von den A-Junioren zu den Aktiven überzuführen. Beim FC Neunkirch ist dies bekanntlich die 4. Liga. Auf diese Art und Weise ist eine «sanfte Verjüngung» des Fanionteams durchführbar, ohne dass dabei personell grosse Stricke zerrissen werden müssen. Die Aktiven erhalten somit zu einem späteren Zeitpunkt einen fertig ausgebildeten Fussballer und die Jungen erhalten die Chance, sich über einen längeren Zeitraum für höhere Aufgaben zu empfehlen.
Freiwillig dreimal pro Woche ins Training
In der Jugendliga-Mannschaft selbst, sind aber auch sowohl Verstärkungen maximal zwei ältere Spieler als 24 Jahre sind einsetzbar als auch eine Verjüngung mit höchstens drei B-Junioren möglich. Beim FC Neunkirch konnte in der Person von Paride Castiello ein versierter Fussballfachmann verpflichtet werden, der dem neu gebildeten Team als Trainer vorsteht. Zwei Pflichttrainings und eine freiwillige Übungseinheit auf dem Rasen stehen zur sportlichen Auswahl. Erfreulicherweise fand das lancierte Jugendliga-Projekt bisher einen derart positiven Anklang, dass die absolute Mehrheit sowohl am Dienstag als auch am Mittwoch und Donnerstag dem Übungsleiter freiwillig zur Verfügung stehen.
Mit Freude und von Herzen «tschutten»
Hält dieser Trend weiterhin an, dürfte das erste Ziel, die spielerische Freude am Fussball, bereits erreicht sein. Auch beim FCN mag man sich an Zeiten erinnern, in welchen das Training mehr ein muss denn ein Spass gewesen war. In der Jugendliga wird übrigens die Flexibilität auch in Sachen Spielansetzung gross geschrieben. So werden Partien nicht mehr einfach stur an einem Wochenendtag angesetzt, sondern sind neu durchgehend von Freita
geschrieben von Marcel Tresch