Der Tabellenführer liess am Samstag nichts anbrennen und fertigte Lugano mit einem 6:1-Sieg ab.
Seit der FC Neunkirch vor drei Jahren in die NLA aufgestiegen ist, kam er immer gut aus den Startblöcken. So auch in diesem Sommer – mit drei Siegen in der Meisterschaft und dem Weiterkommen im Cup. Der Einzug in die nächste Runde war beim 2.-Ligisten Wittenbach nie gefährdet; 15:0 lautete das überdeutliche Schlussresultat vor einer Woche. Der St. Galler Verein lud Spielerinnen und Staff des Vizemeisters anschliessend sogar zum Essen ein. Im Ligaalltag ist das allerdings nicht üblich. Selbst bei einem Gegner wie dem FF Lugano nicht, der nach getaner Arbeit eine lange Heimreise vor sich hat. Dafür offerierte der FCN den Gästen ein Geschenk – in Form des Ehrentreffers: Die Abwehr reagierte bei Cara Curtins zwischenzeitlichem 1:3 zu behäbig, gab der einzigen Tessiner Stürmerin in der 65. Minute freies Geleit. Ein Schönheitsfehler, mehr nicht.
Was folgte, war ein kurzes Aufbäumen Luganos, das Neunkirch schliesslich im Keim ersticken konnte: Lucia Harsanyovas 4:1 war Balsam für die unbegründet aufkeimende Nervosität. Acht Zeigerumdrehungen später reüssierte die aufgerückte Innenverteidigerin nach einem Eckball per Kopf. Und spätestens jetzt stand ausser Frage, dass der FCN diesen Match gewinnen würde. 6:1 lautete das Endergebnis in einer animierten, unterhaltsamen und phasenweise ruppig geführten Begegnung. Die Gastgeberinnen präsentierten sich aufsässig und störten früh. «Wir haben uns vorgenommen, von Anfang an Druck auszuüben. Das gelang uns gut», sagte die Aussenverteidigerin Romina Bell. Und ihre Kollegin Yasmin Bunter, die für sie eingewechselt worden war, ergänzte: «Zwischendurch schlichen sich Fehler ein. Daran müssen wir arbeiten.»
Ihre Aussagen entsprachen dem allgemeinen Tenor in Neunkirchs Ensemble: Trotz anhaltender Hausse und Tabellenführung bleiben die Protagonistinnen auf dem Boden der Realität. Das galt für den Trainer Hasan Dracic genauso, der sich vor allem über den gezeigten Kreativfussball freute. «Die Tore fielen in unterschiedlichsten Situationen und aus ganz verschiedenen Positionen heraus», hob er nach der Partie hervor. Und in der Tat: Sechs Treffer, sechs verschiedene Schützinnen – das zeugt von vorhandener Qualität im Kader. In diese Kategorie gehörte am Samstag auch das Meisterschaftsdebüt von Lorena Baumann: Die U-19-Nationalspielerin, im Cup erstmals für den FCN aufgelaufen, zeigte auf ihrer Position in der rechten Aussenverteidigung eine grundsolide Leistung. Mit Zug schaltete sie sich zudem regelmässig in die offensiven Belange ein.
Nationalliga A Frauen:FC Neunkirch – FF Lugano 6:1 (2:0).- Randenblick: 200 Zuschauer. – Tore: 3. Bergamaschi 1:0, 18. Feckovà 2:0, 50. Serrano 3:0, 65 Curtin 3:1, 73. Harsanyova 4:1, 75 Hmirova 5:1, 88. Pietrangelo 6:1. – Neunkirch: Korenciova; Bell (74. Bunter), Balog, Harsanyova, Baumann; Feckova, Maendly, Serrano (66. Pietrangelo), Bergamaschi; Lagonia, Gelmetti (46. Hmirova). – Weitere Resultate der vierten Runde: BSC Young Boys – SC Derendingen Solothurn 5:1. Yverdon – Grasshoppers 2:1. FC Staad – FC Zürich 0:4. FC Luzern – FC Basel 1:5. – Rangliste: 1. FC Neunkirch 4/12. 2. FC Zürich 3/9. 3. FC Basel 4/9. 4. BSC Young Boys 4/6. 5. FF Lugano 4/6. 6. Yverdon 4/4. – 7. FC Luzern 3/3. 8. Grasshoppers 4/3. 9. Staad 4/3. 10. SC Derendingen Solothurn 4/1. – Nächste Runde am 10. September: Grasshoppers – FC Neunkirch (GC-Campus, 18.00 Uhr).
Quelle: Schaffhauser Nachrichten (Pascal Oesch)