Mit der 4. Liga- und der Jugendliga-Mannschaft verfügt der FC Neunkirch über zwei Aktiv-Teams. Doch derzeit machen vor allem die Fussballerinnen erfolgreicher von sich Reden.
Bereits Mitte der Neunziger spielten beim FCN die Mädchen begeistert Fussball. Während einiger Zeit gab es gar eine Frauenabteilung. Diese musste später jedoch wieder aufgelöst werden. Vor knapp zwei Jahren startete der FCN unter der Federführung von Beat Stolz ein zweites Projekt. Die talentierten Mädchen spielten vorerst in Freundschaftsspielen gegen andere Teams. Im Herbst 2003 startete dann die Frauenabteilung aus dem Städtli im wahrsten Sinne des Wortes durch. Sowohl im Siebner- (B7) als auch im Neunerfussball (B9) wurden die Kickerinnen auf Anhieb Meister.
Sieggewohnte Truppe
«In einer Meisterschaft erhielten wir das einzige Gegentor erst im letzten Spiel», erinnert sich Jennifer Gysel. Dafür donnerte ihr Team über 60 Bälle in das gegnerische Netz. Neben den Erfolgen und der Freude am Fussballspielen lernten die Mädchen vom «Randenblick» aber auch noch etwas anderes kennen: Den Hang zur ausgesprochenen Leistungsbereitschaft. Die vergangene Saison bestritt die Mannschaft in der Kategorie A9. Trotz der einzigen Niederlage im Startspiel endete die Meisterschaft auf dem zweiten Rang. Und die Talente der sieggewohnten Truppe von Beat Stolz und Assistenztrainerin Debora Gysel blieben selbstverständlich nicht unerkannt. Jennifer Gysel, Sandra Bruderer, Deborah Graf (alle U16), Denise Storrer, Tamara Müller, Nina Eymann und Larissa Schenkel (alle U14) bilden gleich ein Septett, das regelmässig mit der Regionalauswahl trainiert und Spiele bestreitet.
Angebote aus dem Kanton Zürich
Erstere gehört ohne die Leistungen der anderen schmälern zu wollen zu den Top-Talenten im Frauenfussball. Die Wilchinger Realschülerin, die neben dem Fussball gerne Unihockey spielt und Krimis liest, trat bereits vor sieben Jahren bei den Knaben des FCN gegen das runde Leder. «Sie ist beidfüssig sehr stark, überdurchschnittlich schnell, kräftig und verfügt über eine hervorragende Spielintelligenz», so ihr Fussballlehrer. Eigenschaften, die ihr bereits Angebote aus dem Kanton Zürich, wo es zahlreiche Nationalliga-Vereine gibt, einbrachten. Für Jennifer, die von ihren Eltern Debora und Andreas in allen Belangen unterstützt wird, ist die Distanz jedoch ein Problem und Schwerzenbach beispielsweise nur eine Option. Ihre Hoffnungen und damit auch diejenigen des Trainers sowie den FCN-Verantwortlichen beruhen deshalb auf einem leistungsorientierten Projekt.
Regionaler U19-Stützpunkt?
Wenn alles rund läuft, dann kann nämlich im Städtli ein U19-Projekt lanciert werden. Damit wäre Neunkirch nicht nur regionaler Stützpunkt, sondern gleichzeitig die ideale Gelegenheit für die Frauentalente, in der nähe trainieren zu können. Der diesbezügliche Entscheid soll in den nächsten Tagen fallen.
Aussergewöhnlicher Trainingsfleiss
Auf dem «Randenblick» wird jedoch nicht nur auf Leistung gepocht. Der Erfolg der Älteren gab für die Jüngeren den Anstoss, sich ebenfalls im Fussball zu versuchen. Eine neue Mannschaft wurde ins Leben gerufen und aufgebaut. Dabei wird grossen Wert auf das Spielerische gelegt, ohne jedoch dabei auf die effiziente Talentförderung zu verzichten. Bei den Grossen sind Fleiss und Wille aussergwöhnlich gross und einzigartig. Neben drei Trainings pro Woche einmal in Zürich, zweimal daheim wurde in der Winterpause zusätzlich das Vitalis-Fitnesszentrum in Beringen besucht. Die Mädchen, die aus der ganzen Region stammen, sind über eine solche Infrastruktur natürlich sehr erfreut. Das Einzige, das jetzt noch fehlt, ist ein Allwetterplatz, denn am liebsten würde man auch im Winter auf dem Grün dem Hobby frönen.
Fussball auf dem Platz leben
Anhand von Beispiel Jennifer Gysel ist bewiesen, dass in Sachen Frauenfussball und dessen Förderung beste Arbeit geleistet wird. Neben dem Traum eines Allwetterplatzes formuliert
geschrieben von Marcel Tresch