Wo die Schwäche des FCN in dieser Saison liegt, lässt sich mit einem Blick auf die Tabelle leicht eruieren. Es erübrigt sich, zu erklären, dass man mit vier Gegentreffern pro Spiel eindeutig zu viele Tore kassiert. Dennoch mag diese Tatsache erstaunen, war doch die überzeugende und geschlossene Abwehrleistung der vergangenen Saison ein Garant für den Wiederaufstieg. Den Fehler nun alleine in der Abwehrreihe zu suchen, wäre wohl verfehlt. Denn jeder, der selbst schon einmal Fussball gespielt hat, weiss, dass die Abwehrarbeit bereits im eigenen Sturm beginnt.
Doch nun zum Spiel: Die erste Viertelstunde des Spiels verlief ohne nennenswerte Aktionen auf beiden Seiten. Der FCN war zwar deutlich mehr im Ballbesitz, konnte diesen Vorteil aber nicht in einen zählbaren Erfolg ummünzen. In der 14. Minute geschah dann das, was die Zuschauer noch einige Male zu sehen bekommen sollten. Ein neunkircher Angriffsversuch wurde von Neuhausen abgefangen und sogleich lancierte das Gastteam den Konter. Ohne energisch gestört zu werden, konnten die Neuhauser mit zwei, drei langen Bällen die weit aufgerückte Abwehr des FCN überspielen, sodass der schnelle neuhauser Stürmer alleine auf Goalie Brunner lief und zum 1:0 für Neuhausen einschob. Die erfolgversprechendsten Angriffe der Neunkircher wurden über die Aussenbahnen vorgetragen. So auch in der 18. Minute als sich Bircher am rechten Flügel durchsetzte und mit einem schönen Flankenball Pereira in Szene setzte, der mit einem versuchten Fallrückzieher nur knapp verpasste. Mit Ausnahme der 30. Minute (Kradolfer flankt einen Freistoss in den Strafraum, wo wiederum nur wenig zum Torerfolg fehlte) sucht man vergebens nach zwingenden Chancen des FCN.
Neunkirch war zwar deutlich mehr im Ballbesitz, doch es waren die Neuhauser die mit ihren schnell vorgetragenen Kontern immer wieder gefährlich vor dem neunkircher Kasten in Erscheinung getreten sind. Und so gelang es dann dem entschlosseneren und cleveren Team aus Neuhausen in der 44. Minute das 2:0 zu markieren. Richtig bitter wurde es für die Neunkircher in der 45. Minute als sie nach einem neuhauser Freistoss den Ball nicht vom eigenen Tor wegspedieren konnten und so wiederum ein gegnerischer Stürmer zum 3:0 einschiessen konnte.
Als zur zweiten Spielhälfte angepfiffen wurde, bemerkte man die guten Vorsätze der Neunkircher. So kamen sie dann auch in den ersten fünf Spielminuten zwei, drei Mal gefährlich vor das neuhauser Tor. Doch der herbeigesehnte Torerfolg blieb aus und es kam wie es an diesem Tag wohl kommen musste. Zwar spielte der FCN zu Beginn der zweiten 45Minuten zielstrebiger nach vorne, doch die Probleme im Defensivverhalten blieben. Wiederum mit einem clever vorgetragenen neuhauser Konter erhöhte das Heimteam auf 4:0. Der neunkircher Elf ist zu Gute zu halten, dass sie dennoch bemüht waren, dagegenzuhalten. So gelang es dann dem neunkircher TopScorer Geyer in der 72. Minute (per Penalty) und in der 87. Minute (Direktabnahme nach Freistoss Graf) für den FCN zu treffen.
Schlussendlich blieben diese Tore einen Tropfen auf den heissen Stein, denn Neuhausen war auch in der zweiten Halbzeit mittels Konterfussball brandgefährlich. Daraus resultierten zwei Kontertore in der 84. sowie 91. Minute und der Endstand 6:2.
Ein Fazit zu ziehen ist schwierig. Neuhausen war stets einen Zacken spritziger, aggressiver in den Zweikämpfen, erschien wacher und nutzte die Schwäche des FCN eiskalt aus. Für das kommende Spiel muss sich Neunkirch wieder auf alte Tugenden besinnen: bedingungsloser Einsatz, überdurchschnittliche Laufbereitschaft und eine geschlossene Abwehrleistung.
Neunkirch spielte in folgender Formation:
1. M. Brunner; 2. Th. Weber; 3. P. Ahmetaj (F. Anderegg); 4. R. Ebnöther; 5. T. Wehrli (F. Grütter); 6. D. Kradolfer; 7. F. Bircher; 8. K. Ehrismann; 9. M. Graf; 10. P. Geyer; 11. L. Pereira
geschrieben von Fabio Manfrin