An einem lauen Sommerabend unter Flutlicht lenkte der FC Neunkirch die Partie gegen Mitaufsteiger Chênois früh in die richtige Bahn. Keine drei Minuten waren auf dem Sportplatz Randenblick absolviert, als das runde Leder nach dem ersten Eckball bereits im Netz der Genferinnen zappelte. Die aufgerückte Innenverteidigerin Tiziana Di Feo verwertete einen Abpraller aus der gegnerischen Abwehrreihe, die ihre Arbeit in dieser Spielsituation nur ungenügend verrichtete. Mit der Führung im Rücken behielt das Heimteam in der Folge das Heft in der Hand, trat äusserst zweikampfstark auf und trug das Spiel mit flinkem Direktpassspiel in die Hälfte des Gästeteams aus der Westschweiz. Gefahr konnte der Gegner dann auch nur sporadisch, bei ruhenden Bällen, erzeugen. «Wir agierten von Anfang an konzentriert und diszipliniert», analysierte Neunkirchs Trainer Beat Stolz. «Das schnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff hat bestens geklappt. Die Viererkette stand grundsolide.»
Optimale Chancenauswertung
In der 38. Minute lief Stürmerin Judith Freiling nach einem mustergültigen Zuspiel allein auf das gegnerische Gehäuse zu und traf abgeklärt zur 2:0-Führung. Wer nach dem Seitenwechsel mit einem Genfer Aufbäumen rechnete, wurde eines Besseren belehrt. Neunkirch blieb mehrheitlich in Ballbesitz und stand dem Ausbau des Skores wesentlich näher als Chênois dem Anschlusstreffer. So erhöhten Ramona Kopcsa und Dora Csörnyei bis zur Schlussviertelstunde auf 4:0. Das in der Nachspielzeit unglücklich eingehandelte Gegentor diente nur noch der Statistik, wäre aber das berühmte Tüpfelchen auf dem i gewesen. «Die Chancenauswertung war optimal. Insgesamt zeigten wir eine sehr gute Leistung», lobte Beat Stolz den Auftritt seines dezimierten Teams, dem zahlreiche Stammspielerinnen fehlten. «Darauf lässt sich aufbauen.» Der Trainer ist überzeugt, dass sich die FCN-Frauen mit der Rückkehr der Leistungsträgerinnen weiter verbessern werden. Nach zwei knappen Niederlagen (1:3 gegen Kirchberg, 2:3 gegen Rapid Lugano) hat sich Neunkirch mit diesem verdienten 4:1-Erfolg auf eindrückliche Art und Weise zurückgemeldet. Mit dem ersten Sieg in der Nationalliga B gibt das Team von Trainer Stolz auch die rote Laterne an Baden ab. Die nächste Begegnung bestreiten die Frauen des FC Neunkirch am kommenden Samstag in Luzern am frühen Abend ohne Flutlicht.
geschrieben von Schaffhauser Nachrichten