Zwei Mannschaften, die in der Fairnesstabelle erst weit unten erscheinen, nass-kaltes Wetter, ein tiefer Platz und der FCN, der dringend Punkte benötigt, um sich aus der ungeliebten Abstiegszone zu entfernen: Man braucht kein Prophet zu sein, um vorherzusehen, dass die Zuschauer ein kampfbetontes Spiel erwarten sollte.
Eine gefährliche Kinderkrankheit scheint der FCN auskuriert zu haben, denn – im Gegensatz zu früheren Partien und Saison – präsentierte sich der FCN den zahlreichen Zuschauern von der ersten Sekunde an wach, siegeswillig, lauf- und kampfbereit. Dies war auch nötig gegen die Überraschungsmannschaft der Hinrunde, die vor allem im offensiven Mittelfeld und im Sturm spielstark und gefährlich ist. Trotz des schwer zu bespielenden Terrains gelang es dem FCN, den einen oder anderen gefährlichen Angriff vorzutragen. In der 20. Spielminute schien der Traumstart dann perfekt: Saller lancierte mit einem wunderschönen und präzisen 40m-Pass den pfeilschnellen Brägger, der den Ball wie ein ausgebuffter Stürmer-Routinier à la Graf gekonnt über den herauseilenden Goalie lobbte und im Tor versenkte.
Unerklärlicherweise – wie schon im Derby gegen Schleitheim sowie auch gegen Flurlingen – liess der FCN nach der Führung die Zügel etwas schleifen: Man gewährte dem Gegner Räume, liess diese ungestörter kombinieren und geriet damit vermehrt in Bedrängnis. Es war dann allerdings ein freundliches Geschenk des in Stein am Rhein wohnenden Schiedsrichters (!!!), der einen Penalty pfiff, nachdem es im Strafraum zu einem kleineren Gedränge kam, bei dem Goalie Hauser den Ball erst im Nachfassen sichern konnte. Wo allerdings das Foul stattfand, wusste wohl selbst der Schiri nicht so genau. Alles hadern nützte nichts: Stein am Rhein hatte vorweihnachtliche Bescherung und nahm das Geschenk dankend an, 1:1. Es kam indes noch bitterer, als Sekunden vor dem Pausenpfiff ein Gegner zu frei und ungehindert zum Schuss kam, der kurz vor Hauser auf dem glitschigen Terrain aufsetzte. Hauser konnte zwar parieren, jedoch kam der Ball vor des Gegners Füssen zu liegen, der zum 1:2 Pausenstand einschob. Vermochte der FCN diese Niederlage erneut, wie schon am Donnerstag zuvor gegen Anadolu aufzuholen?
Voller Tatendrang und Siegeswillen betraten die Neunkircher den Platz. Sie hatten auch allen Grund dazu, denn man hatte zu Beginn der ersten Halbzeit gezeigt, wie man diesen Gegner bezwingen kann. Neunkirch vermochte von Beginn weg Druck zu erzeugen, Stand wieder eng bei den Gegenspielern und zog ein gepflegtes Kurzpassspiel auf, das auf diesem Terrain genau das richtige Rezept war. So konnte man sich Chancen und Torraumszenen erarbeiten und einer dieser Angriffe konnte sodann Stein am Rhein nur durch ein elfmeterwürdiges Foul stoppen. Der Pfiff ertönte und Aro schoss eiskalt zum verdienten Ausgleich ein. Der FCN hat Fahrt aufgenommen und war nun nicht mehr zu bremsen. Es folgten teilweise wunderschön herausgespielte Chancen und die Neunkircher Angriffsmaschinerie war nicht mehr zu bremsen: es folgte die Führung durch Robin Brägger und noch zwei weitere schöne Treffer durch Captain Timo Wehrli zum Schlussstand von 5:2.
Das Team von Reto Schöni hat wieder Moral bewiesen und wiederum einen Rückstand aufgeholt und dabei zumindest in der zweiten Hälfte auch noch spielerisch überzeugt und somit gezeigt, welches Potential in dieser Mannschaft steckt. Wenn man etwas kritisieren möchte an diesem Samstag, dann ist es die Tatsache, dass erneut nach einem frühen Führungstor nicht mit derselben Konsequenz weitergespielt wurde wie vor dem Treffer. Diese temporären Leistungseinbrüche sollten mit Blick auf die zwei bevorstehenden schweren Spiele vermieden werden. Gelingt das, so kann dieses noch junge Team Grosses bewerkstelligen.
Herzlichen Dank gebührt zudem den zahlreich erschienenen Zuschauern, die dem Team die nötige Unterstützung für die Aufholjagd hat zukommen lassen. Es wäre wünschenswert, wenn durch die tolle Leistung auf dem Randenblick künftig noch