Zusammenschluss als sinnvollste Lösung

Auf diese Saison hin bilden die beiden Frauenteams aus Thayngen und Neunkirch eine Spielgemeinschaft in der 2. Liga. Die neue Kooperation hat einige Vorteile, unter anderem können die Trainer auf ein breiteres Kader zurückgreifen.


Das Trainer-Dreigespann der SG Thanygen/Neunkirch: (v. l.) Franco Ambrosini,
Karin Schmid und Dana Feckovà. Bild: Pascal Oesch

 

Seit der FC Neunkirch das Double aus Cupsieg und Meisterschaft holte, sind etwas mehr als 14 Monate vergangen. Ende Mai und Anfang Juni 2017 ­sicherte er sich die beiden Titel innert ­Wochenfrist. Und zog sich nur Tage später aus finanziellen Gründen zurück. Der Frauenfussball im Klettgau fand fortan in der 2. Liga statt – abseits der Metropolen Zürich, Bern und Basel. Auf das Championat 2018/2019 folgt nun der nächste Akt dieser Geschichte: ein Zusammenschluss zwischen dem FCN und Thayngen in Form einer Spielgemeinschaft. «In Neunkirch hatten wir meistens zu wenig Spielerinnen. Thayngen hat uns schon letzte Saison ­ausgeholfen», erinnert sich Karin Schmid. So kamen die Verantwortlichen beider ­Vereine ins Gespräch, diskutierten und ­befanden die Idee für gut.

Verstand hat entschieden

Schmid hat beim FCN vieles miterlebt: die Aufstiege bis in die Nantionalliga A, unzählige Partien in der höchsten Spielklasse, der Einzug in den Cupfinal und der Vizemeistertitel 2016. Danach trat sie von ihrer aktiven Laufbahn zurück. Sie wirkte fortan als Trainerin des 2.-Liga-Teams. Und das ist sie auch heute noch – als Teil eines Trios. Komplettiert wird dieses durch Dana Feckovà – ebenfalls langjährige Stammkraft in Neunkirch – und Franco Ambrosini. Letzterer bringt die Thaynger Komponente in den Coaching-Staff. Nach dem Training sitzen die drei in der Festwirtschaft auf dem Sportplatz Stockwiesen. Gäste sind an diesem kühlen Abend keine da. Und längst haben sich Kälte und Dunkelheit eingenistet. «In erster Linie war es eine Frage des Verstandes», erklärt Ambrosini.

Bäume wachsen nicht in den Himmel

Er sagt aber genauso, dass die Fortführung eine Herzensangelegenheit für ihn sei. Kurz gesagt auch: eine sinnvolle und clevere Lösung für eine erfolgreiche Zukunft. Karin Schmid geht sogar noch einen Schritt weiter – und nennt die Liebe zum Fussball als einen ganz wichtigen Beweggrund. Als Saisonziel gibt sie bescheiden den Klassenerhalt heraus und fügt deutlich an: «Das Team muss sich erst zusammenfinden.» Denn das Kader ist gross. 30 Spielerinnen umfasst es, im Alter zwischen 14 und 39 Jahren. Eine gute Mischung von Akteurinnen, die allesamt aus der näheren Umgebung stammen. Die Einheiten und die Heimspiele finden in Thayngen statt. Bis zum Saisonauftakt wird dreimal wöchentlich trainiert, nachher noch zweimal. Die Verantwortlichen wollen vorerst Erfahrungen sammeln, sich konsolidieren und dann weiterschauen.

Ihnen ist bewusst, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Die Fussballerinnen behalten die Mitgliedschaft in ihrem ursprünglichen Club bei – also in Neunkirch oder in Thayngen. Vorerst reicht die Zeitlinie der Spielgemeinschaft bis zum Ende des Jahres. Während der Meisterschaftsbetrieb ruht, ergibt sich dann die Gelegenheit, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen. Das Trainertrio baut jedenfalls keine Luftschlösser. Ein wenig zu träumen, ist indes trotzdem erlaubt. «Wenn wir so spielen wie vergangene Saison nach der Winterpause, haben wir Chancen auf einen Tabellenplatz im Mittelfeld», ist Dana Feckovà überzeugt. Den ersten Schritt auf diesem Pfad macht die SG Thayngen/Neunkirch am 26. August – im Heimspiel gegen den FC Uster.

«In erster Linie war es eine Frage des Verstandes.»
Franco Ambrosini Coach SG Thayngen/Neunkirch

 

Quelle: Schaffhauser Nachrichten (Pascal Oesch)

Medienpartner